Metadaten

Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0014
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
14 (B. 2)

G. Ramsauer und H. Holthusen:

zur Verfügung stehen, so versagt die Methode hei den geringeren,
zur Bestimmung des Absorptionskoeffizienten benützten Kon-
zentrationen. Legen wir z. B. eine Emanatoriumsaktivität von
2 Mache-Einheiten pro Liter zugrunde und nehmen den Absorp-
tionskoeffizienten (vergl. S. 22) zu rund 0,3 an, so ergeben
100 cbcm bei völliger Entaktivierung 0,06 Mache-Einheiten gleich
4,8 Volt/Stunde (bei den üblichen Dimensionen des Apparates).
Nimmt man eine Beobachtungszeit von 5 Minuten an (mehr wird
im allgemeinen kaum gewählt, erschiene auch wegen des Gas-
verlustes bedenklich), so würde man während dieser Zeit einen
Rückgang der Blättchen um 0,4 Volt, entsprechend etwa 0,15
Skalenteilen im ganzen, also weniger als 0,1 Skalenteil auf jeder Seite
beobachten, und zwar bei Wahl des günstigsten Empfindlichkeits-
bereiches. Diese ganze Messung verläuft demnach innerhalb der
unvermeidlichen Ablesefehler. Dazu kommt, daß der Normal-
verlust bereits einen gleichzeitigen Abfall von 0,6 Skalenteilen
bedingt, wenn man für ihn den niedrigen Wert von 20 Volt/Stunde
ansetzt. Die Werte des Absorptionskoeffizienten, welche bei
einer Luftaktivität von 2 Mache-Einheiten erhalten worden sind,
müssen daher als illusorisch bezeichnet werden.
Bei 20 Mache-Einheiten Luftaktivität würde der Abfall 1,5
Skalenteile betragen; das gibt eine Fehlermöglichkeit bis zu etwa
25%, wenn man die Genauigkeit der vier Einzelablesungen zu 0,1
Skalenteilen annimmt und von den Fehlern in der Bestimmung des
Normalverlustes absieht. Eine Erhöhung der Genauigkeit durch
Vermehrung der Einzelbestimmungen ist hierbei deswegen nur
in beschränktem Maße möglich, weil die eintretenden Gasverluste
und die Änderungen durch induzierte Aktivität — bei sofortiger
Bestimmung nach der Einfüllung — schwer in Rechnung gesetzt
werden können.
Schätzungsweise kann man sagen, daß alle Bestimmungen
unter 10 Mache-Einheiten Luftaktivität wertlos sind, daß man
zwischen 10 und 50 Mache-Einheiten noch mit erheblichen Fehlern
zu rechnen hat und daß erst Messungen oberhalb 100 Mache-
Einheiten als einwandfrei betrachtet werden können, ohne indessen
genügende Genauigkeit zu besitzen, um feinere Unterschiede
hervortreten zu lassen.
2. Identität von Meßraum und Entaktivierungs-
raum. Die Entaktivierung geringer Blutmengen durch Schütteln
ist nicht möglich, während man bei Zusatz größerer inaktiver
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften