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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0030
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30 (B. 2)

C. Ramsauer und H. Holthusen:

IV. DieAbsorptionseigenschaften der einzelnen Bestand-
teile des Blutes.
Der von uns gefundene Absorptionskoeffizient des Blutes
ist mehr als doppelt so hoch wie der Koeffizient physiologischer
Kochsalzlösung bei gleicher Temperatur. Es ergab sich daher die
Aufgabe, diejenigen Bestandteile des Blutes zu ermitteln, welche
speziell zu dieser Erhöhung beitragen, ihrerseits also auch am
meisten durch die Emanation beeinflußt werden. Die folgende
kleine Tabelle gibt hierüber Aufschluß:

Tabelle VIII.

Nr.
Substanz
Absorptions-
koeffizient
im Mittel
1
Destilliertes 'Wasser.
0,163
2
Physiologische Kochsalzlösung (0,9 %) . .
0,148
3
Rinderblutserum.
0,168
4
Menschenblutplasma (Zitratplasma) ....
0,175
5
Erythozyten-Aufschwemmung in physio-
logisch. Kochsalzlösung.
0,298

Der geringe Zusatz von Kochsalz vermindert den Absorptions-
koeffizienten des Wassers um etwa 10%, d. h. etwa in gleichem
Grade, wie nach den Bomdschen1) Untersuchungen der Absorptions-
koeffizient indifferenter Gase beim Blut herabgesetzt wird. Der
merkliche Anstieg bei Nr. 3 und 4 ist daher von 0,148 an zu rechnen,
zeigt also, daß bereits hier stärker absorbierende Stoffe vorhanden
sind, wenn auch der Anstieg nur einen geringen Bruchteil der
gesamten Differenz zwischen Kochsalzlösung und normalem
Blute beträgt. Den ausschlaggebenden Bestandteil des Blutes
bilden jedenfalls die roten Blutkörperchen, da die Aufschwem-
mung einer normalen Anzahl von Erythrozyten in physiologischer
Kochsalzlösung, also ohne Mitwirkung des Plasmas, fast den Ge-
samtwert des Absorptionskoeffizienten gibt.
Dies legt den Gedanken nahe, nach einem Einfluß der quanti-
tativen Verhältnisse der Erythrozyten auf die Größe des Absorp-
tionskoeffizienten zu suchen. Als einfachster Anhaltspunkt
diente hierbei die Variation in der Zahl der Erythrozyten pro
Volumeneinheit. Die Resultate aller Messungen, welche auch
0 Ch. Bohr, Skand. Archiv 1905 p. 104.
 
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