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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0006
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6 (B. 2)

G. Ramsauer und H. Holthusen:

Nachdem der Patient den Raum betreten hat und die mit
Gummidichtung und zahlreichen Vorreibern versehene Tür ge-
schlossen ist, wird die in dem Radiumgefäß R angesammelte
Emanation durch einen Sauerstoffstrom aus der Rombe R, der
zuerst die Sicherheitsvorrichtung S und die Gasuhr U passiert,
dem Emanatorium zugeführt. Der Inhalt der zu diesem Zwecke
abwechselnd benützten fünf Gefäße an reinem Radium betrug
in passend gewählten Abstufungen zwischen 2,86 • 10-3 und
9,54 • 10-6 gr in Form von gelöstem Chlorid; nimmt man hierzu die
Variation in der Zeit der Aufspeicherung, so ist es leicht möglich,
mittels dieser Anordnung die Konzentration der Emanation im
Emanatorium im Verhältnis von 1 : 1000 zu variieren. Der Sauer-
stoffstrom wird dauernd, während der ganzen Aufenthaltszeit
der Versuchsperson im Emanatorium, unterhalten, und führt
diesem nicht nur die vorher angesammelte, sondern auch die suk-
zessiv nachgebildete Emanation zu. Reim Eintritt wird der mit
Emanation beladene Sauerstoffstrom von dem elektrisch ange-
triebenen Ventilator V erfaßt. Dieser sorgt für gründliche Durch-
mischung der Luft, gleichzeitig aber auch für die nötige Reinigung,
indem er die Luft durch den Zylinder C treibt, dessen Siebe Sb
lockere Haufen von Chlorkalzium und Natronkalk zur Absorption
von Wasserdampf und Kohlensäure enthalten.
Luftproben können dem Emanatorium an den Öffnungen
01? 02, 03 entnommen werden. Die Art der Entnahme ist für Ox
eingezeichnet: mittels des Aspirators A wird soviel Luft (er. 10 L)
durch das Entnahmegefäß G geleitet, bis dessen früherer Inhalt
mit völliger Sicherheit durch Emanatoriumsluft ersetzt ist. Die
Größe der Probegefäße schwankt je nach Bedarf zwischen 20 und
100 ebem.
Die Entnahme des Blutes aus der Armvene des Patienten
geschah in der Weise, daß er seinen entblößten Arm durch das
Loch L einer Gummikappe steckte, welches bis dahin mit einer
Glasflasche von Armdicke verschlossen gehalten wird. Der Nach-
barraum wird stets durch reichliche Lüftung von allen Spuren
von Emanation befreit. Zur Blutentnahme dient das vorher
mit einigen ebem 3 % Natriumzitratlösung (zur Verhinderung
der Gerinnung) beschickte evakuierte Gefäß Bl von 80—100 ebem
Inhalt, welches durch eine Punktionsnadel mit der Armvene
verbunden wird. Nach der eigentlichen Entnahme werden noch
2-—3 ebem physiologische Kochsalzlösung nachgesaugt, um alle
 
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