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Ramsauer, Carl; Holthusen, Hermann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 2. Abhandlung): Über die Aufnahme der Radium-Emanation durch das Blut — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37625#0024
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24 (B. 2)

C. Ramsauer und H. Holthusen:

dingungen zwischen 0,295 uncl 0,325. Im Extrem, d. h. bei völlig
anormaler Blutzusammensetzung, kann der Wert nach unseren
Versuchen bis auf 0,224 sinken und bis auf 0,367 steigen.
Alle weiteren Abweichungen glauben wir auf Grund unserer
Untersuchung auf Rechnung der oben erörterten, teils vermeid-
lichen, teils unvermeidlichen Veruschsfehler in dem durchweg
benutzten Meßverfahren schieben zu müssen. Eine Kritik der
bisher veröffentlichten Meßresultate im einzelnen ist dabei nicht
möglich, weil die Darstellung der Untersuchungen meist zu kurz
gehalten ist. Im ganzen lassen sich 3 Gruppen der bisherigen Er-
gebnisse unterscheiden:
1. Der Absorptionskoeffizient liegt sehr hoch, zwischen 6 und 71).
2. Der Absorptionskoeffizient liegt sehr tief, noch unter dem
Absorptionskoeffizienten des Wassers2).
3. Der Absorptionskoeffizient liegt in dem richtigen Größen-
bereich, die Einzelwerte differieren aber infolge der metho-
dischen Mängel zu erheblich, um als genügende Grundlage
für die Entscheidung der ganzen Frage dienen zu können3).
Die Erreichung der Resultate unter 1 liegt offenbar außer-
halb der Möglichkeit der von uns angewandten Methodik. Die
Resultate unter 2 und 3 beruhen auf den Mängeln der benützten
Methode, wie aus den Erörterungen auf S. 13 ff. und aus unseren
eigenen Versuchsergebnissen mittels der gleichen Methode hervor-
geht.
Zu diesen 3 Wertgruppen tritt noch die neueste Messung
des Absorptionskoeffizienten, welche im Wiener radiologischen
Institut durch die Herren Mache und Sueß ausgeführt ist. Der
gefundene Wert wird zu etwas über 1 angegeben; die bisherige
Veröffentlichung, welche lediglich in dem Bericht über die Vor-
lage der Arbeit bei der Wiener Akademie besteht4), ist aber zu
kurz, um eine wirkliche Beurteilung des gefundenen Wertes oder
des angewendeten Meßverfahrens zu ermöglichen. Bedenklich
erscheinen uns folgende Punkte:
1. die Anwendung der Schüttelmethode ohne Kontrolle
durch ein anderes Verfahren.
4) F. Gudzent 1. c.
2) S. PLESCH 1. c. P. LAZARUS: Deutsche Med. Wochenschrift 1912 p. 352.
3) J. STRASSBURGER: Brln. Klin. Wochenschrift 1912 p. 387. J. KEHEN.
Zentralbl. f. innere Med. 1912 Nr. 13. p.
4) Sitzung der math.-naturw. Kl. vom 12. Dez. 1912.
 
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