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Ranke, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 3. Abhandlung): Neue Kenntnisse und Anschauungen von dem mesenchymalen Synzytium und seinen Differenzierungsprodukten unter normalen und pathologischen Bedingungen: gewonnen mittels der Tanninsilbermethode von N. Achúcarro — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37626#0006
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6 (B. 3)

0. Ranke:

(27) einzunehmen,, nach der zwischen den ersten Fasern der
Mesenchymelemente (Mallorys „Fibroglia“) und deren Zell-
leibern die gleiche Beziehung wie zwischen dem Gliaproto-
plasma und den Gliafasern (nach der Lehre Weigerts) be-
stehe: daß nämlich die Fibrillen das Protoplasma „berühren“
oder „eben unter dessen Oberfläche“ verlaufen (ähnlich die An-
gaben über die „epizelluläre“ Lage der Fasern bei 13).
Neben den eigenartigen Umformungen der „Grund-
substanz“ in Knorpel-, Knochen- und Dentingewebe und neben
den faserigen Produkten des mesenchymatösen Gewebes, von
denen „präkollagene“, „kollagene“ und „elastische“ Fasern be-
schrieben und deren Beziehungen zueinander noch nicht mit
Sicherheit klargestellt werden konnten, finden wir in der Lite-
ratur die durch Verschmelzung elastischer Fasern zustande
kommend gedachten „elastischen Membranen“, ferner die
„Grenzhäute“ in verschiedenen Organen beschrieben, welche
im allgemeinen als strukturlos angesehen werden, nach manchen
Autoren (z. B. 42 für die „Membrana popri'a“ der Flarn-
kanälchen, 46 für verschiedene membranae propriae und ter-
minales) aber einen fibrillären Bau besitzen, und endlich „den
Grenzhäuten verwandte Dinge“ in Form eines „zusammen-
hängenden Wabenwerkes“ (30) zwischen den Muskelfasern der
Arterien und des Darmes, sowie zwischen den Fasern peri-
pherer Nerven, von denen Merkel, 1. c., sagt, daß es sich
handele „um eine Substanz, welche nicht an Ort und Stelle aus
Zellen entstanden, sondern von außen her zwischen, die Muskel-
zellen eingedrungen ist und sich dort zu Membranen ver-
dichtet hat“.
Das mesodermale Bindegewebe der fertigen Organe wird
— soweit, es nicht die erwähnte Form von Membranen an-
genommen hat oder in bestimmter Richtung (als Fettgewebe,
Knorpel-, Knochen- und Dentinsubstanz) umgewandelt ist -
in zwei Formen beschrieben: als faseriges (kollagenes oder
elastisches) und als „gitteriges“ Bindegewebe („Gitterfasern“
v. Kupffers). Das erstere — mag es parallelfaserig oder „reti-
kulär“ angeordnet sein — wird als ein Differenzierungsprodukt
fibroplastischer Elemente angesehen, von denen nur noch die
Reste in Form vereinzelter Kerne und sie umgebenden spär-
lichen Protoplasmas als „Bindegewebskörperchen“ sich „an der
Oberfläche der Fasern“ nachweisen lassen.
 
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