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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Zur Physiologie der Nierensekretion, 2 — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37629#0006
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6 (B. 6)

Otto Cohnheim:

Wasserbad von 40—42° und es wurde während des Versuches
ein Luftstrom durch sie hindurchgeleitet. Die Lösung schäumte
dabei mehr oder weniger stark, bei den Katzenversuchen stärker
als bei den Kaninchenversuchen; auch mußte es bei dem
Durchstreichen der Luft durch die warme Lösung zu einer
Wasserverdunstung kommen. Um nicht etwa Versuchsfehler zu
erhalten, ließ ich den von den Versuchskölbchen kommenden
Luftstrom durch ein zweites Kölbchen gehen, das kalt gehalten
war. Bisweilen sammelte sich in ihm Schaum oder Kondens-
wasser an und wurde am Schlüsse des Versuches zu der Ver-
suchslösung hinzugefügt. Ich habe diese Versuchsanordnung
anfangs getroffen, da ich nicht wissen konnte, wie weit Körper-
temperatur und Sauerstoff eine Rolle spielten. Ich habe sie bei-
behalten, auch als sich die Entbehrlichkeit des Sauerstoffs
herausstellte, da der Luftstrom die Versuchsflüssigkeit ja gleich-
mäßig mischte und sie so besser mit den Nierenstückchen in
Berührung brachte. —
Nach Beendigung der Versuchszeit wurde die Flüssigkeit
durch Gaze gegossen und die Nierenstückchen mit der Gaze mit
der Hand noch etwas abgedrückt. Die Flüssigkeit wurde ab-
kühlen lassen und gemessen; meist betrug sie nicht ganz
50 ccm, sondern etwas weniger. Ob es sich nur um ein mecha-
nisches Anhaften an den Nierenstückchen handelte oder ob die
Niere Wasser aufgenommen hatte, weiß ich nicht. Nach Sie-
becks Versuchen ist eine wirkliche Aufnahme wahrscheinlich,
da ich meist Lösungen benutzte, die etwas hypotonisch gegen-
über dem Säugetierserum waren. Ich habe auf diese Dinge aber
keinen Wert gelegt und habe nur den Prozentgehalt der Flüssig-
keit an Kochsalz und Traubenzucker bestimmt. Die Differenzen
zwischen den einzelnen Versuchen betrugen nur 0,5—2 ccm,
und genauer lassen sich die Nierenstückchen doch nicht von
der Flüssigkeit befreien.
Über die Bestimmungen des Kochsalzes und des Trauben-
zuckers s. u. Hier will ich nur noch ein Wort über die Ent-
eiweißung der Flüssigkeit sagen. Die Lösungen nahmen immer
Eiweiß aus den Nierenstücken auf, das zur Bestimmung des
Chlors und des Traubenzuckers entfernt werden mußte. Ich
habe diese Entfernung so vorgenommen, daß ich zu der Lösung
(48—50 ccm) einen Tropfen verdünnte Essigsäure (50%) setzte
und unter Umrühren mit einer Federfahne aufkochte. Zur Ent-
 
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