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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Zur Physiologie der Nierensekretion, 2 — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37629#0005
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Zur Physiologie der Nierensekretion. II.

(B. 6) 5

der isolierten, aus dem Körper entfernten Niere eine
Bindung von Kochsalz und von Zucker an die festen
Bestandteile der Niere nachweisen ließ, und ob bei
dieser Bindung eine bestimmte Schwelle zu erkennen
war. Beides war der Fall.
I. Methodik.
Als Versuchstiere habe ich Katzen und Kaninchen ver-
wendet, auch einzelne Hunde. Die Tiere wurden durch Hals-
abschneiden getötet, in der Regel ohne vorherige Narkose und
die Nieren von der Arterie aus blutfrei gespült. Die Aorta wurde
bei größeren Tieren unmittelbar oberhalb des Abganges der
Nierenarterien unterbunden, bei kleineren Tieren erwies es
sich als bequemer, die Aorta am Zwerchfell zu unterbinden und
die Arteria coeliaca und mesaraica superior für sich zu unter-
binden. Dann wurde in die Aorta, unterhalb des Abganges der
Nierenarterien, eine Kanüle eingebunden, die untere Hohlvene
angeschnitten und die Spülflüssigkeit in die Aorta eingespritzt.
Bei kleinen Tieren, etwa bis zu 2 kg, genügten 4 Spritzen zu
10 ccm, um das Blut so gut wie völlig zu entfernen, bei größeren
Tieren nahm ich 6—7 Spritzen. Als Spülflüssigkeit diente die-
selbe Lösung, die nachher bei dem Versuch benutzt wurde. In
den Fällen, in denen die Nieren eines Tieres auf mehrere Ver-
suche mit verschiedenen Lösungen verteilt wurden, ist bei
jedem Versuch die Zusammensetzung der Spülflüssigkeit an-
gegeben. In einigen Fällen wurde die aus der Vene abströmende
Spülflüssigkeit aufgefangen und analysiert.
Nach der Ausspülung des Blutes wurden die Nieren heraus-
genommen, das Nierenbecken aus der Niere herausgeschnitten,
die Kapsel abgezogen und die Niere mit einem Wiegemesser
zerhackt. Die unzerkleinerten Nieren wären im Verhältnis zu
ihrer Oberfläche viel zu groß gewesen, als daß man einen Stoff-
austausch zwischen ihnen und der AMrsuchsflüssigkeit hätte
erwarten können. Durch die Zerkleinerung entstanden in der
Hauptsache linsengroße Stückchen, daneben auch kleinere Par-
tikelchen. Die zerhackten Nieren wurden gewogen und kamen
in Kolben, die in der Regel 50 ccm einer Kochsalz- oder Koch-
salztraubenzuckerlösung enthielten. Der Versuch dauerte 20 bis
30 Minuten. Von dem Tode des Tieres bis zum Beginn des Ver-
suches vergingen 11—15 Minuten. Die Kölbchen kamen in ein
 
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