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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Zur Physiologie der Nierensekretion, 2 — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37629#0009
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Zur Physiologie der Nierensekretion. II.

(B. 6) 9

Aus den Versuchen geht hervor, daß
1. überhaupt eine Bindung des Chlornatriums an die Nieren-
stückchen statthat, und daß
2. bei 0,6% eine scharfe Grenze für diese Bindung besteht.
Über 0,6% werden erhebliche Mengen gebunden, darunter
gar nichts.
Daß tatsächlich eine Schwelle existiert, habe ich durch
folgenden Versuch zu beweisen gesucht, in dem sich zeigt, daß
nur bis zu einer bestimmten Konzentration gebunden wird.
Versuch 19. Großes Kaninchen. 10 g.
a) 5 g 150 ccm 0,63 °/o CINa 0,617 °/o CINa 20 mg gebunden.
b) ') ,, oO ,, 0,03 ,, ,, 0,6 ,, ,, lo ,, ,,
Die Niere konnte also an sich 20 mg binden, sie band in
b) nur 15 mg, weil die Schwelle erreicht ist.
Die absoluten Mengen des Kochsalzes, die gebunden sind,
wechseln stark. Das hängt vermutlich von dem Zustande der
Niere ab, d. h. davon, ob die Niere sich im Moment des Ver-
suches gerade im Zustande der Salzsekretion befand oder nicht.
Im ersteren Falle war zu erwarten, daß sie bereits Chlor ge-
bunden hatte, also nicht mehr viel binden konnte. Daß dem
wirklich so ist, beweist ein Versuch, bei dem ich einer Katze
intravenös eine hypertonische Kochsalzlösung einlaufen ließ
und sie eine Stunde später in Versuch nahm.
Versuch 20. Große Katze. Niere 17 g. Nur die Hälfte ver-
wendet (vgl. unten Abschnitt IV).
50 ccm 0,7% CINa 0,682% CINa 9 mg CINa gebunden.
Die gebundene Kochsalzmenge ist sehr viel geringer als in
allen anderen Versuchen, in denen die Katzen gehungert hatten.
Besonders stark ist ja der Einfluß des Ernährungszustandes
auf die Salzsekretion des Kaninchens7), ich habe aber in
meinen Versuchen, bei denen es mir zunächst nur auf das
Prinzip ankam, auf diesen Ernährungszustand nicht geachtet.
Ich habe dann noch einige andere Organe, Leber und Mus-
keln untersucht. Die Ergebnisse finden sich in Tabelle II. Die
Versuchsnummern sind meist mit denen aus der Tabelle I
identisch; das bedeutet, daß es sich um Organe desselben
Tieres handelt.
7) L. Asher und L. Waldstein, Biochem. Zeitschr. 2, 1 (1909). Vgl.
R. Magnus, 1. c.
 
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