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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 6. Abhandlung): Zur Physiologie der Nierensekretion, 2 — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37629#0017
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Zur Physiologie der Nierensekretion. II.

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kannt, und es ist besonders beim Muskel von Jaoues Loeb und
Overton viel untersucht worden. Aber man hat sich dabei in
der Regel vorgestellt., daß die Salze in diesen Versuchen gelöst
blieben, und daß das verschiedene Eindringen in die Muskeln
auf Permeabilitätsdifferenzen des Muskels beruhte. Dieselbe
Vorstellung entwickelt Siebeck für die Niere. Er beobachtete,
daß Nieren von Fröschen in Ringer-Lösungen verschiedener
Konzentration verschiedenes Volumen besitzen: in konzentrier-
teren Lösungen sind sie kleiner, in verdünnten größer. Siebeck
beobachtete ferner, daß verschiedene Salze das Volumen der
Niere verschieden beeinflussen. Er setzt auseinander, an sich
könnten die Erscheinungen sowohl durch Quellungsvorgänge
wie durch ein osmotisches System erklärt werden. Er ent-
scheidet sich für das letztere, weil die bekannten Kolloide sich
bei Quellungsvorgängen anders verhalten. Er faßt vielmehr die
Nieren, genau wie es Overton mit den Muskeln tut, als ein
osmotisches System auf, das aus einer flüssigen und einer
festen Phase besteht, die die flüssige Phase begrenzt. Die feste
Phase ist für Salze undurchlässig, aber für verschiedene Salze
in verschiedenem Maße. Ich habe nun das Gewicht der Niere,
d. h. der Wassermengen, die sie aufnimmt, nicht bestimmt, ich
kann daher meine Versuche mit denen von Siebeck an der
Niere und denen von Overton am Muskel nicht ohne weiteres
vergleichen, auch hat bei meinen Versuchen der osmotische
Druck der Außenlösungen immer nur wenig variiert. Wenn es
trotzdem zu einer Aufnahme der in der Lösung befindlichen
Stoffe und damit zu einer Konzentrationsänderung der Lösung
gekommen ist, so kann man diese Beobachtungen vermutlich
auch noch auf osmotische Prozesse zurückführen. Man wird
dann aber nicht umhin können, recht verwickelte Hilfsannahmen
zu machen. Die von mir in der Einleitung entwickelte Vor-
stellung, daß die Niere aus einer sie berührenden Lösung Stoffe
durch chemische Bindungen, Adsorption, fixiert, erklärt die Er-
scheinungen dagegen ungezwungen. Vollends ist der plötzliche
Sprung, die von mir beobachtete Schwelle, bei einem osmo-
tischen System kaum zu erwarten, bei einer chemischen Ad-
sorption dagegen, nach dem, was wir sonst von Kolloiden und
Adsorption wissen, recht gut verständlich.
Ich bin aber gar nicht sicher, ob Siebeck und ich überhaupt
das gleiche untersucht haben. Siebeck prüft die Wasserauf-
Sitzungsberichte der Heidelb. Akademie, math.-naturw. Kl. 1913. B. 6.

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