30 (B. 8)
C. Herbst.
Am 30.3.IOV2 a. m. wurden nun Portionen aus den vier Kulturen
mit Strongylocentrotus -Samen befruchtet, die Reste aber als
parthenogenetische Kontrollen aufbewahrt. Gleichzeitig mit
den vier Kulturen wurde eine Kontrolle mit gleich lange liegen-
gebliebenen unbehandelten Eiern angesetzt.
Um zu sehen, ob die Eier in den behandelten Kulturen wirk-
lich ihre Entwicklung eingestellt hatten, wurden die partheno-
genetischen Kontrollen am 30. 3. 5 p. m. alle noch einmal durch-
gemustert. Dabei stellte es sich heraus, daß seit dem Morgen keine
progressiven Kernveränderungen in ihnen stattgefunden hatten.
Am folgenden Tage konnten aus allen 5 befruchteten Kulturen
freischwimmende Blastulä herausgefischt werden, in den partheno-
genetischen Kontrollen dagegen war nicht eine Larve zu sehen.
Als dann am 3. 6.35, p.m. die Zuchten abgetötet wurden, fanden
sich in der ersten, deren Eier im Momente der Befruchtung fast
alle unverändert aussahen, gewöhnliche Bastarde wie in der Kon-
trolle vor. Die wenigen Eier mit verändertem Kern hatten dem-
nach nicht hingereicht, um die Kultur von der Kontrolle wesentlich
verschieden zu machen. Das war dagegen mit den drei anderen
Zuchten ß, y und 8 der Fall, in denen die Vererbungsrichtung sehr
nach der Mutter hin verschoben war.
b) Um zu zeigen, daß bei Anwendung derselben Methode
nicht immer das ganz gleiche Resultat bei der Erzeugung groß-
kerniger Eier herauszukommen braucht, daß vielmehr der unbe-
kannte Faktor der individuellen Beschaffenheit des verwendeten
Eimaterials eine Rolle dabei spielt, mag eine weitere Versuchs-
reihe vom 31. 3. 13 geschildert werden:
Die Eier von Sphaerechinus, welche zwei Weibchen ent-
nommen worden waren, wurden 9,32 p. m. in das Gemisch von
400ccm Seewasser -j-8 ccm ^ n NH3 gebracht. Nach einer halben
Stunde wurde eine Portion (a) herausgenommen und in gewöhn-
liches Seewasser getan, das zweimal gewechselt wurde. Von dem
Rest (ß) wurde nach einer Stunde die NH3-Mischung abgegossen
und ebenfalls durch reines Meerwasser ersetzt, das viermal erneuert
wurde. Als dann am anderen Morgen von 9%—9% die beiden
Kulturen durchgemustert wurden, waren in oc bei den meisten
Eiern kleine Kernbläschen im Eiraum zerstreut, wie das für jene
Zucht des vorhergehenden Versuches der Fall war, deren Eier
% Stunden in dem NH3-haltigen Wasser geblieben waren. Auch
C. Herbst.
Am 30.3.IOV2 a. m. wurden nun Portionen aus den vier Kulturen
mit Strongylocentrotus -Samen befruchtet, die Reste aber als
parthenogenetische Kontrollen aufbewahrt. Gleichzeitig mit
den vier Kulturen wurde eine Kontrolle mit gleich lange liegen-
gebliebenen unbehandelten Eiern angesetzt.
Um zu sehen, ob die Eier in den behandelten Kulturen wirk-
lich ihre Entwicklung eingestellt hatten, wurden die partheno-
genetischen Kontrollen am 30. 3. 5 p. m. alle noch einmal durch-
gemustert. Dabei stellte es sich heraus, daß seit dem Morgen keine
progressiven Kernveränderungen in ihnen stattgefunden hatten.
Am folgenden Tage konnten aus allen 5 befruchteten Kulturen
freischwimmende Blastulä herausgefischt werden, in den partheno-
genetischen Kontrollen dagegen war nicht eine Larve zu sehen.
Als dann am 3. 6.35, p.m. die Zuchten abgetötet wurden, fanden
sich in der ersten, deren Eier im Momente der Befruchtung fast
alle unverändert aussahen, gewöhnliche Bastarde wie in der Kon-
trolle vor. Die wenigen Eier mit verändertem Kern hatten dem-
nach nicht hingereicht, um die Kultur von der Kontrolle wesentlich
verschieden zu machen. Das war dagegen mit den drei anderen
Zuchten ß, y und 8 der Fall, in denen die Vererbungsrichtung sehr
nach der Mutter hin verschoben war.
b) Um zu zeigen, daß bei Anwendung derselben Methode
nicht immer das ganz gleiche Resultat bei der Erzeugung groß-
kerniger Eier herauszukommen braucht, daß vielmehr der unbe-
kannte Faktor der individuellen Beschaffenheit des verwendeten
Eimaterials eine Rolle dabei spielt, mag eine weitere Versuchs-
reihe vom 31. 3. 13 geschildert werden:
Die Eier von Sphaerechinus, welche zwei Weibchen ent-
nommen worden waren, wurden 9,32 p. m. in das Gemisch von
400ccm Seewasser -j-8 ccm ^ n NH3 gebracht. Nach einer halben
Stunde wurde eine Portion (a) herausgenommen und in gewöhn-
liches Seewasser getan, das zweimal gewechselt wurde. Von dem
Rest (ß) wurde nach einer Stunde die NH3-Mischung abgegossen
und ebenfalls durch reines Meerwasser ersetzt, das viermal erneuert
wurde. Als dann am anderen Morgen von 9%—9% die beiden
Kulturen durchgemustert wurden, waren in oc bei den meisten
Eiern kleine Kernbläschen im Eiraum zerstreut, wie das für jene
Zucht des vorhergehenden Versuches der Fall war, deren Eier
% Stunden in dem NH3-haltigen Wasser geblieben waren. Auch