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Gerwerzhagen, Adolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 9. Abhandlung): Untersuchungen an Bryozoen (vorläufige Mitteilung) — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37632#0003
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I.

Die Überführung der Eier aus den Zooecien in die Ovicellen bei
Bugula avicularia (Pali.) Ok.
Trotzdem über die geschlechtliche Entwicklung mariner
Bryozoen schon recht genaue Daten vorliegen, ist es noch immer
eine offene Streitfrage, wie bei den mit besonderen Brutkammern,
den sog. Ovicellen, versehenen Formen die reifen Eier aus den
Zooecien in diese hineingelangen. Da es bisher niemandem gelun-
gen ist, den Transport zu beobachten, ist es begreiflich, daß die
Vermutungen der einzelnen Forscher in dieser Hinsicht erheblich
divergieren.
Auf der einen Seite (Levinsen [1909]) wird behauptet, daß
die Eier durch die Öffnung des Zooeciums nach vorheriger Dege-
neration des Polypids nach außen gelangen und von außen her,
ev. mit Hilfe des Operculums, in das Ooecium übergeführt werden.
Auf der anderen Seite (Vigelius [1883], Galvet [1900], Korschelt
und Heider [1909]) hält man das, zumal bei größerer Entfernung
zwischen Ovicelle und Zooeciummündung, für unmöglich und
nimmt an, daß die Eier überhaupt nicht ins Freie gelangen, sondern
durch einen Porus zwischen Zooecium und Ovicelle in letztere
übertreten. Galvet beschreibt diesen Vorgang genauer. Da er
trotz langer Beobachtung niemals den Transport vor sich gehen
sah, schließt er, daß dieser sich in äußerst kurzer Zeit vollziehen
müsse, und zwar derart, daß das Ei zunächst durch einen Porus
zwischen Zooecium und der inneren Blase der doppelblasigen
Ovicelle in diese innere Blase gelangt und dann durch Zerreißen
der Wand der inneren Blase in den Hohlraum zwischen innerer
und äußerer Blase Übertritt, in welchem sich nach dem Urteil
aller Autoren das Ei resp. der Embryo nachher stets findet.
Ich habe ohne besondere Schwierigkeit die Überführung
der Eier in die Ovicellen bei Bugula avicularia, der gleichen
Form, die auch Galvet vorlag, beobachtet und bin zu folgendem
Ergebnis gelangt.
 
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