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Gerwerzhagen, Adolf; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1913, 9. Abhandlung): Untersuchungen an Bryozoen (vorläufige Mitteilung) — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37632#0009
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Untersuchungen an Bryozoen. (B. 9) 9
Anlagen von Vorder- und Mitteldarm verschmolzen sind (Text-
figur 2 a).
Es stülpt sich dann von letzterem der Blinddarm seitlich
aus, unter gleichzeitiger Drehung der Darmschlinge um 90° (Text-
figur 2b). Meist liegt nun der braune Körper gerade neben dieser
Ausstülpung des Darms, wenn nicht, so reguliert sich das weitere
Wachstum des Polypids doch stets so, daß in jedem Falle der
Blinddarm allmählich den braunen Körper erreicht und mit seinem
distalen Ende sich auf ihn legt. Während die distale Kuppe nun
mit dem braunen Körper verschmilzt, umwachsen die Seitenränder
den ganzen braunen Körper, sodaß dieser schließlich vollständig
in das Innere des Blinddarms gelangt (Textfig. 2c).
Hierauf erweitert sich das Darmlumen beträchtlich, während
der braune Körper allmählich zerfällt. Zunächst bröckeln die
am meisten ins Darmlumen vorspringenden Partien ab. Die Trüm-
mer werden von den jetzt in Tätigkeit tretenden Flimmern des
Pylorus gepackt. Schließlich ist dieser Darmabschnitt vollgepfropft
mit ständig rotierenden Partikeln des braunen Körpers. Erst
nach 24 Stunden wird ein Teil dieser braunen Masse in den End-
darm abgeschoben, mit Hilfe der Darmperistaltik, die ziemlich
gleichzeitig mit der Flimmerbewegung im Pylorus und der Er-
weiterung des ganzen Darmlumens, nach erfolgtem Einschluß des
braunen Körpers, bemerkbar wird.
So gelangt im Verlaufe von 50—100 Stunden der ganze braune
Körper in den Enddarm (Textfig. 2d). Dort bleibt er, bis das
Polypid funktionsfähig geworden ist, d. h. ausgestülpt werden
kann. Dann erst wird der ganze Inhalt des Enddarms nach außen
entleert.
Auf irgendwelche Einzelheiten im Verlauf der Degeneration
und der genauen Entwicklung der Regenerationsknospe, wie auch
auf die theoretische Bedeutung des Prozesses gehe ich hier
nicht ein, sondern verweise auf meine ausführliche Arbeit.

III.
Das Nerven- und Muskelsystem von Zoobotryon pellucidum Elirbg.
In meiner Arbeit über das Nervensystem von Cristatella
mucedo Cuv. habe ich auf die Notwendigkeit einer genaueren
Untersuchung des Nervensystems der Gvmnolämen hingewiesen.
 
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