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Dorner, Alfred; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1914, 1. Abhandlung): Über Verteilungsgleichgewichte einiger indifferenter Narkotika — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.34090#0013
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Uber Verteilungsgieichgewichte einiger indifferenter Narkotika. (B. 1) 5
gesetzt, wäre ferner nicht einzusehen, warumAceton nichtreagie-
ren sollte, Heptylalkohol mit einem erhebiichen Bruchteil der
Stromamasse und Octylalkohol wieder mit mehr Stroma als
Heptylalkohol.
Dagegen kann nicht ohne weiteres entschieden werden, ob
die Bindung eine Absorption im Sinne von HENRYS Gesetz oder eine
Adsorption ist; anders ausgedrückt, ob die Narkotika in die bin-
denden Phasen hineingehen oder ob sie sich an den Oberflächen
der bindenden Phasen anreichern. Unter Hinweis auf die Tat-
sache, daß bei Bindung durch sehr dünne Lamellen die Unter-
scbiede zwischen Absorption und Adsorption weniger gut definiert
sind^, nehmen wir an, daß die an Stromata gemessenen Gleich-
gewichte den Adsorptionsgleichgewichten näher stehen als den
Verteilungsgleichgewichten im Sinne HENRYS.

I. Intakte Blutzellen. Verteilung von Aceton zwisehen Blutzellen
uud Salzlösung bei verschiedenen Acetonkonzentrationen.
Durch Schütteln mit Glasperlen defibriniertes Vogelblut
wurde zentrifugiert, das Serum abgehoben und das Zellsediment
mehrmals mit 0,9 %iger Kochsalzlösung gewaschen. Schließlich
wurde scharf zentrifugiert und das Sediment — bestehend aus etwa
4 Volumina Zellen und einem Volumen Zwischenflüssigkeit —
für die Verteilungsmessungen benutzt. Für eine Vefsuchsreihe
mit verschiedenen Acetonkonzentrationen dienten Portionen ein-
und desselben Sediments. Passende Sedimentvolumina wur-
den mit gleichen Volumina 0,9 %igen Kochsalzlösungen, denen
Aceton in verschiedenen Konzentrationen zugesetzt war, vermischt.
Dann wurde zentrifugiert und in der abgehobenen überstehenden
Flüssigkeit die Acetonkonzentration gemessen. Aus der Abnahme
der Acetonkonzentration berechnete sich dann — unter Berück-
sichtigung der Volumina — die von dem Sediment aufgenommene
Menge und aus dieser das Teilungsverhältnis zwischen Sediment
und Salzlösung.
Das Aceton wurden nach EMBDEN^ aus essigsaurer Lösung
überdestilliert und im Destillat nach MEssiNGER jodometrisch
bestimmt. Zur Verhütung des Schäumens wurden außer 2 ccm

1 Vgl. hierzu R. ZsiGMONDY, Kolloidchemie, Leipzig 1912, Seite 58 ff.
2 Siehe ABDERHALDEN, Biochemische Arbeitsmethoden, Bd. III, S. 913.
 
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