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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0024
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24 (B. 6)

ROBERT LAUTERBORN:

Biologie.
Der strömende Rhein. — Die Tier- und Pflanzenwelt des
Schweizer-Vorarlberger Rheins ist recht arm, ärmer als die irgend
einer anderen Strecke des Stromes. Ein eigentliches Plankton
fehlt hier wie im Quellrhein völlig: stille Altwasser, die Erzeugungs-
und Anreicherungsstätten des Flußplanktons, sind in der Niederung
nicht vorhanden und was etwa aus den Alpenseen eingeschwemmt
werden mag, wird im Sturz der Bergwasser bald vernichtet. Am
Grunde verhindert die rollende Bewegung und Abscheuerung der
Geschiebe jede dauernde Besiedelung; anstehende Felsblöcke, die
im Quellrhein zahlreichen lithophilen Organismen gesicherte
Standorte geben, besitzt der korrigierte Rhein der Schwemmland-
ebene nicht. So sind höhere Wasserpflanzen, größere Moosrasen,
Spongillen, Bryozoen, Najaden etc. hier schon durch die Beschaffen-
heit des Strombettes so gut wie ausgeschlossen. Auch die Algen
sind nur spärlich entwickelt. Bei klarem Niederwasser überziehen
sich die glatten Geschiebe da und dort mit schlüpfrigen bläuten
von Diatomeen sowie kümmerlichen Schläuchen von bfydranM;
an den Blöcken der Uferböschung sitzen vereinzelte UAa7Fra7?Mn-
Räschen. Die Unterseite der Geschiebe fand ich bis jetzt nur von
P^a- und Pc^yara^-Larven bewohnt; Ua7?7777ara^ kam mir hier
ebensowenig wie im Quellrhein zu Gesicht.
In den stillen Hinterwassern der Schotterbänke bedeckt
sich bei Niederwasser der sedimentierte grauschlammige Schlick
mit einem bräunlichen Filz von Diatomeen, hauptsächlich Massen
von kleinen Naviculeen, Synedren, Cymbellen, dazwischen mehr
vereinzelte TYaGca/a aca^a, iV. ca-$pi&Ba, N^aarmreM pAoe7?acea%e7U7z,
N?/aedra 7'adiaa^, Phaü77??.a ekmga^aTa, TVAzscAia Mg7%<A&a, U2/7?2a%o-
pPara ^oJea; dazu einige D^ci^a^oria-Fäden. Protozoen fand ich
hier im Gegensatz zu ähnlichen Standorten am Oberrhein immer
nur recht spärlich vertreten: einzelne Amoeben, Paa^aeHa cArrnaa-
^opAora, Euglenen, UAPo&m caca^a/a^ kamen bis jetzt zur Beobach-
tung, von Rotatorien PracAzmza.s' PnAe7'ä
Von Fischen bewohnen den strömenden Rhein Par&a.?
&arAa.s, UAroa&'o-yümza 72-a^a^, AgavsizP, PraMa /ario
und PAp/aaMa^ ^AyTaaPa^; FraMa /aca^rM des Bodensees durch-
zieht die Strecke noch ziemlich zahlreich bei ihren Wanderungen
zu den Laichstätten im Quellrhein. Die Vögel sind vertreten
durch Aaa3 &a^ca^, Aferga^ 7aerga7Mer, der hier mehrfach z. B. im
 
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