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Lauterborn, Robert; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1916, 6. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: I. Teil — Heidelberg, 1916

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https://doi.org/10.11588/diglit.34601#0054
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54 (B. 6)

ROBERT LAUTERBORN:

ständig überfluteten Stellen. Von Protozoen besiedelt Acz7?e%a
gTandzk zu tausenden in schimmelartigen Wucherungen die flu-
tenden Büsche von Afy/rmpAy^am $yucaüi7n bei Stein-Hemmis-
hofen; die Gallertkugeln von GpAry/dfaTn scheinen sich
bis zur Thurmündung zu verbreiten.
DieFischedesHochrheins. — Mit seinem lebhaft bewegten
kühlen und klaren Wasser, seinem steinigen Grund und Ufer stellt
der Hochrhein fischereilich ein bevorzugtes Salmonidengewässer
dar. TraMa /mvo und TAy/Tna^ag- ?A?/7nuffa.s' sind häufige Stand-
fische. PraMa der Lachs, zog bis vor kurzem noch in großen
Scharen von der Nordsee hier herauf und schlug im November
seine Laichgruben in die Kiesgründe des Flusses, am zahlreichsten
auf der klaren Strecke zwischen Rheinfall und Thurmündung;
jetzt ist der Aufstieg durch die Stauwehre der Kraftwerke fast
ganz unmöglich gemacht und damit das Hauptlaichgebiet dieses
Edelfisches aus dem Stromlauf ausgeschaltet. Während der Lachs
erst vor dem Absturz des Rheinfalles Halt machte, drang Gfapca
ap^a, der Maifisch, kaum über die Stromschnellen von Laufenburg
vor. Auch er dürfte bald völlig verschwunden sein. Ein weiterer
Gast aus der Nordsee, A<ape7Me7' ^arfo gehörte im Hochrhein von
jeher zu den Seltenheiten; das letzte Exemplar von 2 m Länge
wurde 1854 bei Rheinfelden erbeutet. AngaP/a ang'azPu ist noch
ziemlich häufig, da die aufsteigende Jungbrut kriechend und
kletternd die Wehre zu überwinden vermag. Von Cyprinoiden ist
Par&zM &ar&a3 gemein, ebenso CAozrdro^Gara /za^aR, die im Früh-
jahr, wenn sie zum Laichen in die Nebenflüsse (Wutach-Schlücht,
Glatt, Birs) aufsteigt, hier zu tausenden gefangen wird. Häufig
finden sich ferner JuyaaPa.? cepAahay &y. JeacNca^, Aga$G-
zH, Af^arzzay /acfda^, A. Gpaa<2a?a.y, PAoGna.? pAoaaaa.?, CcGa
gnGo; die Gattungen Peaczkczay Acardfafa^, PPcca und be-
sonders A&7'a7%7k treten ganz zurück. Von anderen Fischen finden
sich Pkaa? hm;'a.s, Po^a /o^a, goGo, AWca /faGahP$, Aceriaa
ce7waa von Laufenburg abwärts; AeTna^ocAdas &a7*&ata^a ist wie
im Bodensee der einzige Vertreter der Acanthopsiden. Von Cyclo-
stomen kommt Pe^7U7ayzoa//aC7ahfGund P.P/azzcrfvor; P. Tnarfaa^
immer sehr selten, dringt von der Nordsee jetzt kaum mehr über
Basel empor.
Vogelwelt. — Der Hochrhein, der bald in engem Tale zwi-
schen Felsen und Wäldern, bald tief in Schotterflächen einge-
schnitten raschen Laufs dahineilt, der weder Altwasser noch
 
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