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Weizsäcker, Viktor; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 2. Abhandlung): Über die Energetik der Muskeln und insbesondere des Herzmuskels sowie ihre Beziehung zur Pathologie des Herzens — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34625#0048
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48 (B. 2)

Y. VON WEIZSÄCKER:

eigenen einschränkenden Bemerkungen hin, ohne zu bestreiten,
daß ein einfach gebauter und zu handhabender Herzindikator
erwünscht wäre. Die isometrische Zuckung dagegen haite ich aus
mehreren Gründen für ungeeignet. Denn erstens leiden die Herzen
unter dauernd isometrischer Tätigkeit und werden leicht durch-
lässig, zweitens ist eine gute Sauerstoffversorgung und -Durch-
spülung des schwammartig gebauten Froschherzens dabei unsicher,
und drittens erlaubt die isometrische Zuckung keinen Schluß auf
die Arbeitsfähigkeit. Auch sei noch bemerkt, daß FRANKS Kritik
am Hg-Manometer sich gegen die Verwendung zur Registrierung
rasch variierender Druckschwankungen richtet, während hier
das Hg-Manometer als Arbeitsmesser benutzt wird. Die an einen
solchen zu stellenden Anforderungen sind etwas andere. Für die
in den folgenden Versuchen angewandten langsamen Frequenzen
genügt daher das Hg-Manometer vollständig. Die gezogenen
Schlußfolgerungen beruhen auch hier darauf, daß die mechanischen
Bedingungen konstant, nicht darauf, daß sie optimal sind. Zu
geringe Belastungen sind zu vermeiden, weil hier das Herz sich
unter Funständen entleert hat, ehe die Kontraktion beendet ist.
Der Kurvengipfel verläuft dann isometrisch, also horizontal. Bei
höheren Drucken ist die Entleerung unvollständig.
Zu beachten sind bei der Wirkung indifferenter Narkotika
vorkommende Reizleitungsstörungen innerhalb des Ventrikels.
Es kommt vor, daß sich bei gewöhnlicher Reizstärke nur Teile
des Ventrikels zusammenziehen. Verstärkt man den Reiz, so
erreichen die Stromschleifen auch die vorher stillstehenden Ab-
schnitte: es ergibt sich das Bild einer mit der Reizstärke zuneh-
menden Kontraktionshöhe.
Bei den Gasanalysen wurde im allgemeinen ebenso verfahren
wie in früheren Arbeiten. Für Untersuchungen des Ruhestoff-
wechsels war eine höhere Empfindlichkeit der Methode erwünscht.
Zu diesem Zweck wurde der Rauminhalt des Schüttelgefäßes am
BARCROFT-IdALDANESchen Manometer verkleinert, statt 30 betrug
er etwa 11 ccm. Zur Durchspülung wurden nur 3 ccm Erytrozy-
ten-Suspension benutzt, zur Bindung der Kohlensäure 2 ccm
Ammoniak angewandt. Der Gasraum des Apparates betrug hier-
nach noch etwa 6 ccm, war also viermal kleiner wie früher;
für dieselbe Sauerstoffmenge waren die Ausschläge somit viermal
größer. Mögliche Bakterienwirkungen wurden, abgesehen von den
üblichen Kautelen, noch dadurch eingeschränkt, daß die Durch-
 
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