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Weizsäcker, Viktor; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 2. Abhandlung): Über die Energetik der Muskeln und insbesondere des Herzmuskels sowie ihre Beziehung zur Pathologie des Herzens — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34625#0047
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Über die Energetik der Muskeln.

(B. 2) 47

sehe Kontraktionen zur Anwendung. Nur bei den letzteren kann
also die geleistete Arbeit berechnet werden. Die Methode glich
in den wesentlichen Punkten der früher von mir beschriebenen.
Mittlerweile von RoHDE und BoDENHEiMER erhobene Einwände
beziehen sich einmal darauf, daß das Quecksilbermanometer nur
einen unbekannten und wechselnden Bruchteil der maximalen
Arbeit zu messen gestatte. Abgesehen davon, daß der Bruchteil
wenn unbekannt, auch nicht als wechselnd bezeichnet werden
kann, ist darauf zu erwidern, daß die maximale Arbeit wie mehr-
fach bemerkt, von keiner Methode erfaßt wird. Die bei den Frosch-
herzen der gebräuchlichen Größe anzuwendenden optimalen Be-
dingungen der Herzarbeit dagegen sind für die in Frage stehende
Methode schon früher von mir ermittelt worden^. Die Ergeb-
nisse dieser Untersuchung sind die Grundlage aller späteren Arbei-
ten. Auch die in anderer Beziehung sehr wertvollen und interes-
santen Ergebnisse über die Dynamik des Froschherzens von
RoHDE und Usui bieten darin nichts Neues, daß bei zunehmender
Belastung irgend wo ein Maximum der Arbeit (nicht die ^maxi-
male Arbeit") erzielt wird. Bei welchen mechanischen Bedingungen
dies der Fall ist, kann auch hier nur für bestimmte Zuckungsfor-
men, nicht allgemein gültig, angegeben werden. Find was noch
wichtiger ist: Es ist möglich, aber keineswegs notwendig, daß das
Maximum der Arbeit zusammenfällt mit dem Maximum des Nutz-
effektes*. Um dieses letztere zu finden, wäre eine große Menge von
vergleichenden dynamischen und Gaswechselmessungen erforder-
lich. Daher gibt es nach wie vor kein Mittel, um zu erkennen, ob
in einem gegebenen Fall mit maximalem Nutzeffekt gearbeitet
wird oder nicht, und die auxotonischen Kontraktionen am Queck-
silbermanometer sind in dieser Beziehung nicht schlechter oder
besser als irgend welche anderen. Was ferner die Einwände BoDEN-
HEiMERs dagegen anlangt, daß die Eigenschwingungen des Hg-
Manometers bei Frequenzen bei und aufwärts 60 sich geltend machen,
so ist mir dies nicht unbekannt und ich weise lediglich auf meine
* In sprachlicher Beziehung ist es daher auch zu bekämpfen, daß die
Ausdrücke ,,maximale Arbeit" und ,,Maximum der Arbeit (Arbeitsmaximum)"
promiscue gebraucht werden, wie dies öfters geschieht. Der erste Ausdruck
bedeutet eine thermodynamische Größe und besagt das gleiche wie ,,Freie
Energie", den Zähler des Wirkungsgrades. Der zweite Ausdruck ist zu gebrau-
chen für den Maximal- oder Optimalwert der Arbeit innerhalb einer Schar
von unter ähnlichen Bedingungen gewonnenen Arbeiten.
 
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