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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0018
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18 (B.5)

ROBERT LAUTERBORN:

abgeschwemmt werden; Nierna nnnnia ist recht selten geworden.
Am Ufer nisten Tringoide^ Appoieaco^, der häufigste Strandläufer
am Rhein, etwas spärlicher UAaradria^ da&ia$. Riparz'a riparia
und Aicedo äspdda graben ihre Brutröhren in die Steilwände leh-
miger Bruchufer; ALoiaciLa uL?n und vereinzelt auch TL cinerea
bergen ihre Gelege in Höhlungen der Uferböschung, Steinhaufen
usw., Badpfe^ /iaca^ brütet auf den Uferwiesen. Die Rohr-
bestände, welche den Rhein auf dessen unteren Strecke begleiten,
sind im Somiper von AcrocepAaiay ^irepera^, A. arandinacea^,
A. ^cAoeno^ana^, ATn&eriza ^cAoenicia^, weiter von Ann$ &o.?cnv,
LaLinaia cAioropas' und Goip7ni?a^ nigricans belebt. Ardea cinerea
fischt fast das ganze Jahr am seichten Ufer, auch PAaiac7'ocoraa: car&o
zeigt sich ab und zu. Von Raubvögeln kreistddiica^ Aor^cAan fast über-
all über dem Strom, während Handion Aaiiaeio^ recht selten ge-
worden ist; beide haben ihre Horste in den angrenzenden Auwäldern.
Der Lauf des Oberrheins ist eine der wichtigsten Zugstraßen
Mitteleuropas, der zahllose in Nord- und Nordosteuropa nistende
Vögel bei ihren Herbst- und Frühjahrswanderungen folgen. Be-
reits im Spätsommer stellen sich auf den Schlickgründen Scharen
von Wasserläufern ein wie Loiazia^ iiiorea^, Strandläufer, beson-
ders Tringa aipiaa, Regenpfeifer wie GAaradria^ Aiuhcnia,
die nur ganz langsam nach Süden rücken. Gegen den Herbst zu
erscheinen immer größere Schwärme von Lara.? 7i'diAn72dn3, be-
gleitet von einzelnen AfAsa ^ridac^pia, die meist bis zum Frühjahr
hier verweilen. Wenn im Winter die Altwasser zufrieren, ziehen
sich volkreiche Flüge von Ana.? &o.?cn.$ nach dem offenen Rhein,
wo sie tagüber die Ränder der Kiesbänke besetzen und hier — be-
sonders zwischen Basel und Straßburg — noch genau wie im
Mittelalter von eigenen Entenfängern mit großen Schlagnetzen
gefangen werden. Auf dem Wasser schwimmen kleine Trupps von
Tauchenten (Aproca /ah'gaia, A. ciangaia), Sägern (dZerga^n7C7'ga,77-
^cr, TL ufAcLaO, Tauchern (GoipwLa^ nigrica7M), zu denen sich
bei strengem Frost gewöhnlich auch einzelne Urina^or fan77nc
(^ep^eairfoaaJG) seltener auch D. archca^ gesellen, die sich alle
auch durch das Treibeis nicht von dem nahrungspendenden Strome
verdrängen lassen. Von kleineren Vögeln überwintern TfAaczdia
ai^a, AL. cinerea, AniAa^ a^aahca^ regelmäßig auf den Kiesbänken
des Oberrheins, auch Uinc/a^ cincia^ wird gelegentlich beobachtet.
In strengen Wintern erscheint ab und zu auch der Seeadler
(Lfnh'neü).? ai^iciLa), fast stets nur in jungen Vögeln.
 
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