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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0017
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. II. (B.5) 17

zugen so mehr die mittleren und unteren Strecken, ebenso auch
ENox /nciny. Die Gadiden sind durch vertreten, die hier
kleiner bleibt als im Bodensee, die Stachelflosser durch Pcrca
/h.miaLYG, Acerma ccr^aa, die Acanthopsiden durch
Ae/Tra^ocA^aN ^ar^aür^a sowie GcEBN ^acaia, der nur der oberen
Strecke zu fehlen scheint. Aus der Nordsee steigt die Jungbrut
von Azr^aiMa nacpKEa noch zahlreich den Strom herauf, während
Ghrpea aO^a der Maifisch, der früher massenhaft in der Gegend
von Basel sowie im Neckar laichte, gegenwärtig fast völlig ver-
schwunden ist; über das Vorkommen von 67. /ia^a fehlen neuere
Beobachtungen. AcipeaAer ^fario wird auch jetzt noch im Sommer
ab und zu gefangen, ebenso EWroappzoa. araLan.?, der wahrschein-
lich an Lachse und Maifische angesaugt, bis in die Gegend von
Basel gelangt. Pefrcwpzcw /huLaR/zv und P. P/aaeri laichen auf
den Kies- und Sandgründen, in deren schlickerfüllten Tümpeln die
Amnzocoe^-Larven bei Niederwasser öfter zahlreich zu erbeuten sind.
Sehr seltene Irrgäste sind P^aroaec^e^ /ie$a.y, die im Mittelalter an-
scheinend häufiger nach dem Oberrhein zog, weiter N^nraAgM.aG, der
in kleinen Exemplaren bisweilen aus dem Bodensee in den Strom ge-
langt. Künstlich eingebürgert wurde Pacmperca temperen, der Zan-
der, der gut gedeiht, sowie eine Anzahl nordamerikanischer Fische,
die aber kaum eine wirkliche Bereicherung der Fauna darstellen.
Die Vögel des Oberrheins. — Wie aus dem Werke des
Straßburger Fischers LEONHARD BALDNER vom Jahre 1666 her-
vorgeht, waren die Ufer, Kiesbänke und mit Auwald über-
grünten Inseln des Oberrheins einst von einer überaus reichen
und vielgestaltigen VogeLvelt bevölkert, deren Bestand bis in die
ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts hinein kaum eine merk-
liche Abnahme erfuhr. Erst die Korrektion, welche die Wasser
in eine geschlossene Rinne mit gepflasterter Böschung zusammen-
drängte, hat den Strom mehr und mehr verödet und zahlreichen
seiner gefiederten Bewohner die Niststätten geraubt. Nur zur Zug-
zeit im Frühling und besonders im Herbste, wenn Scharen nordi-
scher Schwimm- und Strandvögel den Fluß entlang ziehen und
an den Ufern rasten, zeigt das Vogelleben hier noch einen schwachen
Abglanz der früheren Herrlichkeit.
Als Brutvögel kommen am strömenden Rhein jetzt nur noch
wenige in Betracht. Zu ihnen gehört 67eraa /n'razzdo, die ihre
Eier auf die Kiesbänke ablegt, wo sie nur zu oft vom Hochwasser
 
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