Metadaten

Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0021
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. II. (B. 5) 21

rAn/nrG und LBAo&r77m /o7^<37m7?2 fehlen nicht. Die Tiere
sind an der Unterseite der Geschiebe durch Gu777.77zn7i7^ pn^e^r,
Larven von /yp&upvpcAe, RAyncop/7^n, 77neü$ sowie dem Egel
vertreten. Das Plankton besteht aus ein-
geschwemmten Rheinformen.
Frühere Stromwindungen mit fließendem Wasser. —
Auf der Strecke der großen Serpentinen sind noch einige durch-
stochene Windungen vorhanden, deren obere Mündung meist
durch Baggerungen offen geblieben ist und die darum auch jetzt
noch strömendes Wasser führen. Hierher gehören vor allem der
Altrhein von Lingenfeld bei Germersheim — der einzige, wo die
Wellen des Rheins noch den Steilhang der Niederterrasse be-
spülen —, weiter die Altrheine von Philippsburg, Ketsch und dann
weiter abwärts der große Altrhein von Stockstadt-Erfelden, dessen
15 km lange weit nach Osten ausholende Windung auf jeder Karte
des Oberrheins sofort in die Augen fällt. Der Boden dieser Alt-
wasser besteht nahe der Mündung meist aus Kies, weiter einwärts
mehr aus Sand und Schlick, die zahlreiche Inseln und Bänke
bilden. In ihrem Schutze siedelt sich die vielgestaltige Tier- und
Pflanzenwelt des Stillwassers an, während die überströmten Kies-
und Sandgründe ziemlich arm bleiben. Bemerkenswert ist das
Vorkommen des Oligochaeten 6Wod7vh7.s h7CMM77z im Altrhein von
Ketsch.
S tro mb uc hten und offene Altwasser. — Strombuchten
mit stillem Wasser begleiten fast den ganzen Oberrhein. Häufiger
werden sie aber erst von etwa Straßburg ab, ihre mächtigste und
typischste Entfaltung gewinnen sie zwischen Lauterburg und der
Hessischen Grenze unterhalb der Neckarmündung. Auf dieser
Strecke, deren Endpunkte in der Luftlinie etwa 75 km auseinander
liegen, hatte der vielgewundene Talweg des Rheins ursprünglich
eine Länge von 135 km, welche die Durchstiche der Korrektion
auf 85 km verkürzt haben. Somit sind hier etwa 50 km Strom-
lauf ausgeschaltet und in Altwasser verwandelt worden. Im
Laufe des Jahrhunderts, das seit dem Beginn der Korrektion
(1817) verflossen ist, sind die freien Wasserflächen allerdings
bereits recht beträchtlich zusammengeschrumpft; immerhin be-
sitzen manche von ihnen noch eine ansehnliche Ausdehnung, wie
beispielsweise die Altrheine von Berghausen und Otterstadt (süd-
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften