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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0041
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. II. (B. 5) 41

verlandeten Teiche werden von mehreren Dipterenlarven wie
PAa^acroccra rephca^a, AFzrn, P67'zho77?,a bewohnt. Besonders
charakteristisch sind aber jene höchst eigenartigen Chironomiden-
larven mit tragbaren trichopterenartigen Gehäusen wie Faay^ar.ya.S'
agrayöz'dey, P. ZaczWia peafa^077?,a, die hier zuerst entdeckt
wurden und die nach späteren Funden an anderen Örtlichkeiten
durchaus auf die Moosrasen der Wiesenmoore beschränkt er-
scheinen.
Das freie Wasser der Torfteiche enthält im Plankton neben
weit verbreiteten Formen besonders zahlreiche Chrysomonadinen,
darunter das heliozoenartige PAry^a^ridiazTZ ca^ezza^z, von Rota-
tor ien Pedahhzz, zzzz'raaz, Ga^D'o^cAiza ^rzacaafAa, gelegentlich auch
GayD'opa^ Ayp^opzz^, TVo^op^ /aarezzhaay. Weitere Charakterformen
der Torfgewässer sind im Gebiete von Bryozoen PopAopa^ cry^uPL
aa^, von Insekten der an dfyrzopAydaza-Büschen lebende Wasser-
rüsselkäfer Pa&z'ycAiay ce^a^ay sowie unsere kleinste Libelle IVeAaA-
^eaia ypcczo^a, die über die Cnrezr-Fluren flattert.
Sapropelische Teiche. — In manchen vegetationsreichen
Kdeingewässern sowohl des Schlick- als des Torfgebietes — beson-
ders in Teichen, deren Oberfläche eine geschlossene Pezazza-Decke
übergrünt, oder deren Boden mit dichten CAara-Rasen bedeckt
ist — bildet die Überfülle der alljährlich am Grunde sich anhäufen-
den Pflanzenreste mächtige Ablagerungen von Faulschlamm,
der in seinem Innern wegen des hohen Gehaltes an Schwefel-
wasserstoff' und Methan bei oft fast völligem Mangel an freiem
Sauerstoff für die Mehrzahl der sauerstoffbedürftigen Organismen
unbewohnbar ist. Dafür entwickelt sich hier jene merkwürdige,
teilweise völlig anaerob vegetierende Genossenschaft mikro-
skopischer Pflanzen und Tiere, die ich als ,,sapropelische
Lebewelt" zusammengefaßt habe und die eine ganz auffallend
hohe Zahl charakteristischer, nur hier vorkommender Formen um-
schließt. Zu ihr gehören zunächst Bakterien, vor allem Purpur-
und Schwefelbakterien wie PArozaahaza, PAzbypzPzPuzzz, Pazapro-
cygpy, PAahdocArozaaPaza, Pe/ocAzazaaPaza, AcArozzzaPazzz, dann
PePaeaza, PePpPca, PePMgwn, weiter die ganze Gruppe der
Ghlorobakterien mit den Gattungen CAOzYpac^ezaazz?., AcAzazdPa,
PePg/oea, PePdzWyoa, PAProcArozaaPuza, Übergänge zu den
Flagellaten wie PcP^pAaera, SpzbopAP, Cyanophyceenwie P^eadazza-
6ueaa, Pyzz^Aya Pz'adacz', (LczPaLzrz'a cAPrzaa, 0. paPzda, 0. Daa^er-
 
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