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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 5. Abhandlung): Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms: Zweiter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34628#0045
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Die geographische und biologische Gliederung des Rheinstroms. II. (B. 5) 45

Strecken mit völlig klaren blaugrünen Fluten wechseln mit seich-
ten Geröllschwellen, wo das Wasser kaum fußtief über blanke
Kiesel dahineilt; auf hohe Bruchufer, über welche sich die unter-
spülten Bäume und Sträucher des Auwaldes neigen, folgen flache
Gestade mit Kiesbänken, versumpften Seggenfluren oder lichtem
Gebüsch von Erlen und Weiden. Das Wasser ist im Winter wärmer,
im Sommer kälter als dasjenige des Rheins: nach einer fortlaufen-
den Reihe von Messungen aus dem Jahre 1912 schwankt die mitt-
lere Temperatur zwischen 9,2° C im Februar und 17,7° C im Juli.
So nehmen denn die Giessen unter den Gewässern der Ebene
eine eigenartige Sonderstellung ein. Das spiegelt sich auch im
Charakter ihrer Pflanzen- und Tierwelt wieder, die manche
Anklänge an diejenige der Bergbäche aufweist. Von höheren
Pflanzen begleiten Acirpn^ mit langen Bandblättern,
PArug/mtes, Ppnro-u777 M7?7. sowie CWex-Arten die Ufer. Im Wasser
fluten die Büsche von PofaTTupWcw P. P.
P. /Aippizr^ cnJgurK, AagzPuria
-saopMi/oPa yar. im ,,Kreuzrhein" bei Drusenheim,
in dem allerdings der Charakter der Giessen bereits etwas ver-
wischt ist, tritt noch die seltene typisch atlantische De77aafAe
/PzeiaP^K hinzuh Seichtere Stellen übergrünen 67%?% aaga^R-
und P(P%7?M^W<w &7?^a^. In der Tiefe bildet UAura dunkle
Horste; die Gerolle des Grundes bedeckt in dichten straffen
Polstern PKM&HV ^raadi/roTZ^, untermischt mit P. cra^ipe^ und
PHcAo.S'io7nM777 PaariarzaTa; auch PoaPaaJG aaPpyre^ica und
./aa^6r77?a7772z'a KpoWa var. 3M&n?e7'.sa sind nicht selten. Die charak-
teristischste Alge der Giessen ist auch hier Pzva^aTi'a AaeTaaP^,
die schon in den Giessen des Hinterrheins sowie in denjenigen des
Schweizer-Vorarlberger Rheines auf trat und von da ab den See-
rhein und Hochrhein bis zur Aare begleitete, während sie dem
Stromlauf des Oberrheins ebenso wie FWM&TM gz'aadJ/roa^ sonst
fehlt; ihre letzten Standorte fallen mit dem letzten giessenartigen
Gewässer, dem Kreuzrhein bei Drusenheim zusammen. PKa^a7a'a
bildet auch hier überall mit anderen Algen (PcAizofArzV usw.)
und Moosen wie Pi^idea^, Pr7cAo^<to7aa7a an den Gerollen dicke
höckerig-poröse Kalktuff-Inkrustationen, ganz ähnlich denen
des Seerheins und Hochrheins. Von weiteren Algen ist das Vor-
i Im benachbarten trägen Unterlauf der Moder ist Genante paUaziü's
eine der häufigsten Wasserpflanzen; außerdem fand ich sie sehr zahlreich
auch im Altrhein von Illingen (unweit Rastatt).
 
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