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ROBERT LAUTERBORN:
der Fuchs und PuforltM Ecer^tmtn' der Steppendtis
nachgewiesen. Daneben birgt der Löß noch die Reste von Groß-
säugern wie Mammut, wollhaariges Rhinozeros, Höhlenbär, Höhlen-
löwe, Höhlenhyäne, Ur, Wisent. Da wo die Schmelzwasser von
Gletschern oder größerer bis in den Sommer hinein dauernder
Schneefelder den Boden ständig durchfeuchteten, wie besonders
auf den Höhen, entwickelten sich moos- und flechtenreiche
Tundren, deren Öde Herden wandernder Rentiere und Moschus-
ochsen, Lemminge Wühl-
ratten (TD'cro^ 7P. mfRcepM, Vielfraß (6ML
Eisfuchs (FM^pe^ fagopm') usw.. belebten; von Vögeln brüteten hier
Schneehuhn, Singschwan und Ringelgans (Z?ra?Pa &e7'7ncf%). Dazu
kamen noch einige jetzt in die Alpen zurückgedrängte Tiere wie
Alurmeltier, Schneehase^, weiter Gemse und Steinbock, deren
Aufenthalt die Felsenhänge der Berge bildeten.
Als dann mit dem Ende der Diluvialzeit das Klima sich besserte,
zogen sich die kälteliebenden Tiere und Pflanzen mit den weichen-
den Gletschern teils nach Norden, teils in die Alpen zurück. Nicht
wenige erhielten sich aber auch in unseren Mittelgebirgen, besonders
im Schwarzwald und in den Vogesen, deren Seen, Quellen und
Bäche, Torfmoore, feuchte Wälder und Schluchten so manche
Elemente der eiszeitlichen Lebewelt bis auf den heutigen Tag be-
wahrt haben. In der Ebene und im Hügelland begünstigte die
immer stärkere Erwärmung die Erhaltung und Ausbreitung aller
Trockenformationen, namentlich der Steppe, die, wie die Funde am
Schweizersbild bei Schaffhausen zeigen, sich hier weit in das
Postglazial hineinzog; sie nahm besonders die von Südosten her
einwandernden wärmeliebenden politischen Pflanzen und Tiere
auf, denen vor allem die Flugsanddünen eine zweite Heimat boten.
Eine weitere charakteristische Bereicherung erfuhr unser Gebiet
um jene Zeit durch einen beträchtlichen Zustrom mediterraner
* Möglicherweise hat sich der Schneehase bis in den Anfang des
19. Jahrhunderts im Schwarzwald erhalten. Noch 1824 und 1827 meldet der
badische Forstrat Fischer, ein durchaus zuverlässiger Beobachter, die Erlegung
von Schneehasen am Feldberg. Ein aus jener Zeit stammendes Tier, das nach
der Etikette am 18. Januar 1822 auf dem Wolfsboden bei St. Blasien ge-
schossen wurde, steht ausgestopft im Großh. Schlosse von Zwingenberg am
Neckar. Dagegen sind die Schneehühner, die noch um 1800 auf dem Hohloh im
nördlichen Schwarzwald erlegt wurden, und die W. WuRM als Glazialrelikte
ansprechen wollte, dort eingesetzt worden, wie ich an der Hand bestimmter
Angaben des Bad. Oberforstmeisters v. Kettner schon früher nachwies.
ROBERT LAUTERBORN:
der Fuchs und PuforltM Ecer^tmtn' der Steppendtis
nachgewiesen. Daneben birgt der Löß noch die Reste von Groß-
säugern wie Mammut, wollhaariges Rhinozeros, Höhlenbär, Höhlen-
löwe, Höhlenhyäne, Ur, Wisent. Da wo die Schmelzwasser von
Gletschern oder größerer bis in den Sommer hinein dauernder
Schneefelder den Boden ständig durchfeuchteten, wie besonders
auf den Höhen, entwickelten sich moos- und flechtenreiche
Tundren, deren Öde Herden wandernder Rentiere und Moschus-
ochsen, Lemminge Wühl-
ratten (TD'cro^ 7P. mfRcepM, Vielfraß (6ML
Eisfuchs (FM^pe^ fagopm') usw.. belebten; von Vögeln brüteten hier
Schneehuhn, Singschwan und Ringelgans (Z?ra?Pa &e7'7ncf%). Dazu
kamen noch einige jetzt in die Alpen zurückgedrängte Tiere wie
Alurmeltier, Schneehase^, weiter Gemse und Steinbock, deren
Aufenthalt die Felsenhänge der Berge bildeten.
Als dann mit dem Ende der Diluvialzeit das Klima sich besserte,
zogen sich die kälteliebenden Tiere und Pflanzen mit den weichen-
den Gletschern teils nach Norden, teils in die Alpen zurück. Nicht
wenige erhielten sich aber auch in unseren Mittelgebirgen, besonders
im Schwarzwald und in den Vogesen, deren Seen, Quellen und
Bäche, Torfmoore, feuchte Wälder und Schluchten so manche
Elemente der eiszeitlichen Lebewelt bis auf den heutigen Tag be-
wahrt haben. In der Ebene und im Hügelland begünstigte die
immer stärkere Erwärmung die Erhaltung und Ausbreitung aller
Trockenformationen, namentlich der Steppe, die, wie die Funde am
Schweizersbild bei Schaffhausen zeigen, sich hier weit in das
Postglazial hineinzog; sie nahm besonders die von Südosten her
einwandernden wärmeliebenden politischen Pflanzen und Tiere
auf, denen vor allem die Flugsanddünen eine zweite Heimat boten.
Eine weitere charakteristische Bereicherung erfuhr unser Gebiet
um jene Zeit durch einen beträchtlichen Zustrom mediterraner
* Möglicherweise hat sich der Schneehase bis in den Anfang des
19. Jahrhunderts im Schwarzwald erhalten. Noch 1824 und 1827 meldet der
badische Forstrat Fischer, ein durchaus zuverlässiger Beobachter, die Erlegung
von Schneehasen am Feldberg. Ein aus jener Zeit stammendes Tier, das nach
der Etikette am 18. Januar 1822 auf dem Wolfsboden bei St. Blasien ge-
schossen wurde, steht ausgestopft im Großh. Schlosse von Zwingenberg am
Neckar. Dagegen sind die Schneehühner, die noch um 1800 auf dem Hohloh im
nördlichen Schwarzwald erlegt wurden, und die W. WuRM als Glazialrelikte
ansprechen wollte, dort eingesetzt worden, wie ich an der Hand bestimmter
Angaben des Bad. Oberforstmeisters v. Kettner schon früher nachwies.