Über Färbungsspuren an fossilen Molluskenschalen. (B. 6) 9
haben wir durchweg keine ausgesprochenen Farben mehr, son-
dern nur eine etwas dunklere Pigmentierung der Schale. Der
Esinokalk liefert ausnahmsweise auch rötliche Farbentöne. Es
steht dies Rotbraun z. T. dem Farbstoff der heutigen Arten recht
nahe und ist durch ein Ausbleichen dunklerer Stellen hervor-
gegangen, so daß die fossilen Spezies recht lebhaft gefleckt und
gestreift gewesen sein müssen. Zu beachten bleibt aber, daß alle
Hornsubstanz bei ihrer Zersetzung rötlich braun wird. Die Wolle
des sibirischen Mammuths, die Haare der ägyptischen Mumien
und vieler mumifizierten mittelalterlichen Leichen haben diesen
Farbton, der ja in dem Fuchsigwerden unserer Wollkleidung und
Hüte uns ein Zeichen des Alters ist. Die Einförmigkeit der Fossilien
ist demnach keineswegs ein Beweis für ein solches ursprüngliches
Verhalten, beweist jedoch bis zu gewissem Grade, daß Horn-
substanz auch damals die Zeichnung hervorbrachte. In den
älteren Schichten dürfte vielfach irgend ein Mineral z. B. Eisen-
oder Manganverbindung an die Stelle der schwindenden organi-
schen Materie getreten sein und dadurch die Färbung gleichsam
,,pseudomorph" erhalten haben, wenn nicht feinverteilte kohlige
Substanz aus dem Chitin an dessen Stelle zurückblieb. Die diffuse
Verteilung des Pigments zwischen den Fasern erleichterte diesen
Austausch und gestattete schwachen mineralischen Lösungen,
einen Niederschlag dendritenartigen Charakters auf den Wänden
dieser allerfeinsten Hohlräume zu erzeugen.
Wir können aus der oben gegebenen Liste noch mehrere
andere Schlüsse ziehen. Zunächst einmal den, daß Farben am häu-
figsten bei den Gastropoden erhalten bleiben, zweitens daß es
durchweg glatte Gehäuse sind. Gona^, Cyprän, AaGca, AerPzAn,
Gn&Hnrin haben weder Höcker, noch Dornen, sondern eine völlig
glatte porzellanartige Schale mit dem oft kräftigen Glanz. Bei
Fcdn^a -Spinoza sind die Farbstriche nur auf dem dornenlosen,
glatten Teil erhalten und nur dann deutlich, wenn der Firnis
übrigblieb. Unter den silurischen und devonischen Capuliden
besitzen ausschließlich die kaum gerippten oder gefalteten die
Spirallinien. Knoten und Dornen passen nicht zu dem Deckfirnis,
beide sind entgegengesetzte Eigenschaften, und ohne jene dichte
Oberhaut scheint die Färbung rasch zu vergehen. Die vielen ter-
tiären TParez?, PaneMa, Pprn^a, Npoadp/a^ haben kaum
Farbspuren, nicht einmal in den jüngsten Schichten wie in den
Sanden von Asti, des Monte Mario bei Rom und bei Palermo.
haben wir durchweg keine ausgesprochenen Farben mehr, son-
dern nur eine etwas dunklere Pigmentierung der Schale. Der
Esinokalk liefert ausnahmsweise auch rötliche Farbentöne. Es
steht dies Rotbraun z. T. dem Farbstoff der heutigen Arten recht
nahe und ist durch ein Ausbleichen dunklerer Stellen hervor-
gegangen, so daß die fossilen Spezies recht lebhaft gefleckt und
gestreift gewesen sein müssen. Zu beachten bleibt aber, daß alle
Hornsubstanz bei ihrer Zersetzung rötlich braun wird. Die Wolle
des sibirischen Mammuths, die Haare der ägyptischen Mumien
und vieler mumifizierten mittelalterlichen Leichen haben diesen
Farbton, der ja in dem Fuchsigwerden unserer Wollkleidung und
Hüte uns ein Zeichen des Alters ist. Die Einförmigkeit der Fossilien
ist demnach keineswegs ein Beweis für ein solches ursprüngliches
Verhalten, beweist jedoch bis zu gewissem Grade, daß Horn-
substanz auch damals die Zeichnung hervorbrachte. In den
älteren Schichten dürfte vielfach irgend ein Mineral z. B. Eisen-
oder Manganverbindung an die Stelle der schwindenden organi-
schen Materie getreten sein und dadurch die Färbung gleichsam
,,pseudomorph" erhalten haben, wenn nicht feinverteilte kohlige
Substanz aus dem Chitin an dessen Stelle zurückblieb. Die diffuse
Verteilung des Pigments zwischen den Fasern erleichterte diesen
Austausch und gestattete schwachen mineralischen Lösungen,
einen Niederschlag dendritenartigen Charakters auf den Wänden
dieser allerfeinsten Hohlräume zu erzeugen.
Wir können aus der oben gegebenen Liste noch mehrere
andere Schlüsse ziehen. Zunächst einmal den, daß Farben am häu-
figsten bei den Gastropoden erhalten bleiben, zweitens daß es
durchweg glatte Gehäuse sind. Gona^, Cyprän, AaGca, AerPzAn,
Gn&Hnrin haben weder Höcker, noch Dornen, sondern eine völlig
glatte porzellanartige Schale mit dem oft kräftigen Glanz. Bei
Fcdn^a -Spinoza sind die Farbstriche nur auf dem dornenlosen,
glatten Teil erhalten und nur dann deutlich, wenn der Firnis
übrigblieb. Unter den silurischen und devonischen Capuliden
besitzen ausschließlich die kaum gerippten oder gefalteten die
Spirallinien. Knoten und Dornen passen nicht zu dem Deckfirnis,
beide sind entgegengesetzte Eigenschaften, und ohne jene dichte
Oberhaut scheint die Färbung rasch zu vergehen. Die vielen ter-
tiären TParez?, PaneMa, Pprn^a, Npoadp/a^ haben kaum
Farbspuren, nicht einmal in den jüngsten Schichten wie in den
Sanden von Asti, des Monte Mario bei Rom und bei Palermo.