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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0089
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Zur Entwickelungs-Physiologie der Farnprothallien. (B. 7) 89

das Chlorophyll die C-Assimilation abhängig ist. Die Intensität
dieses Prozesses bestimmt in erster Linie die Wachstumsform der
Keimlinge. Nach wenigen Versuchen mit (L. dagegen
üben die roten Strahlen eine fördernde Wirkung auf die Strek-
kung, die blauen Strahlen eine solche auf die Teilung aus.

VL Zusammenfassung; Allgemeines.
In dem letzten Abschnitt der vorhergehenden Abhandlung
(1917) habe ich einige allgemeine Erörterungen über die Keimung
und das Wachstum gegeben, die sich auf die Untersuchungen von
TVerN /oTZgi/o^a stützten. Hier kommt es darauf an, auf Grund
der Beobachtungen an anderen Farnen zu prüfen, wieweit die
für TVerN ausgesprochenen Auffassungen verallgemeinert werden
können, oder welche Einschränkungen sie erfahren müssen. Ich be-
schränke mich auch hier auf Keimung und Wachstum, während
die Besprechung der Geschlechtsorgane erst in der letzten Ab-
handlung berücksichtigt werden wird. Die von mir untersuchten
Arten bilden nur eine kleine Minderheit der bis jetzt bekannten
Farnarten; sie gehören wesentlich den Polypodiaceen an mit Aus-
nahme der beiden Schizaeaceen (Azzeimia, Lygodiazzz), Osmunda-
ceen (6L7?zzz7Z(7a regaU^, CYazAcuzzazza) und der Parkeriacee dWa-
Die Familien der Gleicheniaceen, Hymenophyllaceen,
Marattiaceen sind bisher nicht nach den in dieser Arbeit benutzten
Methoden untersucht worden; es ist vorauszusehen, daß sich noch
manche überraschende Abweichungen des Verhaltens bei solchen
Arten zeigen werden.

Die Keimung.
Die Mehrzahl der untersuchten Farnarten verhält sich der
Dunkelheit gegenüber wie LYerN ^ozzgz/oAa. Die Sporen keimen
auf dem gleichen Substrat (Agar+ 0.1 Knop) nicht bei Lichtab-
schluß oder nur vereinzelt und gelegentlich (KLEBS 1916, S. 59,
hier die ältere Literatur). Wahrscheinlich wird diese Dunkelkei-
mung mehr oder weniger bei allen eintreten können, da die chemi-
sche Wirkung des Lichtes wohl stets durch andere Mittel ersetzt
werden kann. Bei NcoUpezzArzazzz, das in meinen Versuchen im
Dunkeln nicht keimte, hat LvAGE (1906, S. 95) eine lebhafte Kei-
mung auf organischen Eisensalzen beobachtet.
 
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