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Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1917, 7. Abhandlung): Zur Entwicklungsphysiologie der Farnprothallien: Dritter Teil — Heidelberg, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.34630#0098
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98 (B. 7)

G. KLRBs:

prozesse beschränken oder verändern und dadurch indirekt das
Wachstum beeinflussen. Dafür sprechen schon die Beobachtungen
VöcuTiNGs (1891), nach denen die Laubblätter im CO^-freien
Raum bei Lichtzutritt auffallend schnell absterben. VoGT (1898)
nnd TEODOSRECu (1899) haben entsprechende Beobachtungen
gemacht. JosT (1895), dem es gelang, große Blätter von PAa^oP^,
im Dunkeln zu erzielen, bemerkte ebenfalls, daß bei
Hemmung der G-Assimilation im Licht sehr früh der Tod der
Blätter eintrat. Er kam zu der Ansicht, daß das Absterben auf
einer Störung des Chlorophyllapparates beruhe (1. c. S. 461).
Aus diesen Versuchen zog BERTnoLD (1904, S. 187) den Schluß,
daß das Verhalten der Blätter im COg-freien Raum nicht für das
Vorhandensein eines Lichtreizes im Sinne PFEFFERs spräche.
Bei den Farnkeimlingen läßt sich ein besonders schnelles Abster-
ben im COg-freien Raum nicht beobachten. Allerdings gehen sie
nach einigen Wochen stets zugrunde, während sie im Dunkeln
sehr viel länger leben bleiben. Aber das hängt damit zusam-
men, daß das Licht in den Keimlingen durch Erzeugung der Kata-
lysatoren andauerndes Wachstum hervorruft, das notwendig zu
einer schnellen Erschöpfung führt. Jedenfalls wird man sagen
müssen, daß die Nichtvergeilung höherer Pflanzen im Licht bei
Hemmung der C-Assimilation keinen eindeutigen Beweis für die
Bedeutungslosigkeit dieses Prozesses liefert ; dazu kommt, daß die
hemmende Wirkung der blauen Strahlen im Tageslicht auf das
Wachstum bisher überhaupt nicht berücksichtigt worden ist.
Das ganze Problem der Vergeilung muß von neuen Gesichts-
punkten aus in Angriff genommen werden.
Die eben berührte hemmende Wirkung des blauen Lichtes
kann je nach der spezifischen Struktur der Arten in verschie-
denem Grade ausgebildet sein. Die Mehrzahl der Arten ver-
hält sich wie der Typus PierG andere zeigen deutliche
Abweichungen. Während PierG in ganz schwachem Quecksilber-
licht nicht vergeht, wurden die Keimlinge von Pteridin/?? unter
gleichen Umständen zu langen dünnen Keimfäden (s. S. 48).
Gy7%nognn7n7n<3 cAryyopAyPa bildet in schwachem blauen Licht
(vergl. die Versuche im Osramlicht S. 35) etwas gestreckte
Keimfäden, in stärkerem kurze Prothallien, und auch bei Ad-
gracPpTnM???, A^p/eninw ^dcAowane^ wurde eine gewisse
Vergeilung im Licht des Kupferoxydammoniaks festgestellt (s.
S. 29).
 
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