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Oertel, Otto; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 12. Abhandlung): Über die Alveolarporen in den Säugetierlungen — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36564#0006
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6(B.12)

OERTEL:

ÄSCHOFF, GAYLORD, SCHMAUS, HERXHEIMER). Daß es sich um
feinste, von trichterförmig eingestülpten hyalinen Platten ausge-
kleidete Kanälchen handele, wurde von HAUSER behauptet; LiNSER
ließ sogar einen elastischen Ring sich um die Öffnung ziehen. HAN-
SEMANN endlich glaubte Poren in der normalen Lunge nach-
gewiesen zu haben. Er hat sie sowohl beim Menschen als auch
bei mehreren Säugetieren (Orang-Lltan, Schimpanse, Pavian, Hund,
Kaninchen, Meerschweinchen, Ratte, Maus usw.) in der Weise
zur Anschauung gebracht, daß er eine injizierte, gefärbte Leim-
masse durch Alkoholwirkung nachträglich zum Schrumpfen
brachte und dabei das deutliche Durchtreten beobachtete. Nach-
geprüft wurde der Versuch mehrfach und an mit Silber gut impräg-
nierten Schnitten haben sich andere Autoren, wie z. B. KopscH,
ZiMMERMANN, NicoLAS, STÖHR, MERKEL usw. von der Tatsache
überzeugt.
Neuerdings hat die Frage, wie schon in der Einleitung erwähnt,
auf die Behauptungen MiLLERS hin noch einmal (1906 u. 1915)
F. E. SCHULZE gründlichst und wohl entscheidend vergleichend
anatomisch bearbeitet an Edentaten, Insectivoren, Rodentiern,
Chiropteren, speziell bei der Fledermaus und an menschlichem
Material.
Angeregt durch diese letzten genauen Untersuchungen F. E.
ScHULZES und durch die Mitteilung MiLLERS, daß er bei seinen
Rekonstruktionen keine Poren habe finden können, habe ich dies
nochmals nachgeprüft durch eigene Untersuchungen, die sich an
reichlichem Material über längere Zeit erstreckten.
Die Wahl des Objektes, d. i. desjenigen Säugetieres, das für
die Untersuchung der vorliegenden Fragen am geeignetsten ist,
war mir leicht gemacht durch den Hinweis F. E. ScHULZES auf die
Fledermaus.
Die Lunge ist an und für sich schon ein mikroskopisch schwer
zu untersuchendes Objekt gegenüber anderen Organen infolge ihrer
ganzen physiologischen Aufgabe, der Stärke der Durchblutung, der
Häufigkeit der Erkrankung usw. Ich untersuchte deshalb eine
Reihe von Tieren verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft
unter verschiedenen Voraussetzungen und wählte die Gattung
Vespertilio murinus.
Das Verfahren HANSEMANNS mit Leiminjektion schien mir
für das Objekt etwas zu grob, ebenso die Injektion mit Wachs.
Ein Tierchen mit einer Pneumonie, um evtl, das Übertreten der
 
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