26 sB.13)
J. VERSLUYS :
sind Molluskenfresser, die Fischfresser. Die Kau-
muskeln mögen sich entsprechend etwas anders entwickelt haben
wie bei den carnivoren TAe7w??oru. Der M. temporalis war bei den
P/acodonRu zweifellos gut entwickelt, denn der Processus coronoi-
deus des Unterkiefers ist sehr kräftig; daneben weisen Form und
Größe der Ossa pterygoidei auf sehr gute Entwicklung des Mus-
culus pterygoideus hin. Von den läßt sich nur sagen,
daß sie für Fischfresser auffallend große Schläfenhöhlen zeigen,
also kräftige Kaumuskeln gehabt haben müssen.
Über die ist nichts mehr zu sagen.
Wenn auch, wie es bei den meist nur fossil bekannten
Reptilien der Fall sein muß, unsere Kenntnisse der Muskeln der
Schläfenhöhle nicht ausreichen um eine abgerundete Erklärung
für die verschiedene Entwicklung von Jochbogen und Schläfen-
gruben zu geben, so mag doch unser Verständnis derselben durch
obige Betrachtungen gefördert worden sein.
Daß die Kaumuskeln den Anlaß zur Entstehung der Schläfen-
gruben waren und ihre Lage, wenn nicht ausschließlich so doch
an erster Stelle bestimmten, erklärt uns einerseits, daß diese
Gruben an etwas verschiedenen Stellen entstehen konnten, je
nach der Ausbildung der Muskeln, aber es macht uns andererseits
auch klar, daß ähnliche Ausbildung der Kaumuskeln zur Ent-
stehung gleichgelagerter Durchbrechungen bei verschiedenen Tier-
gruppen führen konnte, wobei die Nahrung nicht die gleiche
gewesen zu sein braucht (obere Schläfengrube der DiupVdn und
Schläfengrube der der und der Wuco-
chwh'u). Die Bedeutung der Jochbogenbildung und der Schläfen-
gruben darf dementsprechend nicht überschätzt werden. Kon-
vergente oder parallele Ausbildung derselben ist durchaus möglich
und sogar zu erwarten. Wo andererseits die Nahrung sehr wech-
selte, bevor der Jochbogentypus fixiert wurde, wie bei den
Pelycosauriern, wechselte auch die Ausbildung der Schläfen-
gruben und der Jochbogen.
Immerhin kann man einige Typen aufstellen, die zum Teil
auch phylogenetische Bedeutung haben:
Ausgangszustand: Stegales Schädeldach, ohne Schläfengruben.
1. Typus: diapsider Schädel. Mit oberer und unterer Schläfen-
grube. Vielfach geändert.
J. VERSLUYS :
sind Molluskenfresser, die Fischfresser. Die Kau-
muskeln mögen sich entsprechend etwas anders entwickelt haben
wie bei den carnivoren TAe7w??oru. Der M. temporalis war bei den
P/acodonRu zweifellos gut entwickelt, denn der Processus coronoi-
deus des Unterkiefers ist sehr kräftig; daneben weisen Form und
Größe der Ossa pterygoidei auf sehr gute Entwicklung des Mus-
culus pterygoideus hin. Von den läßt sich nur sagen,
daß sie für Fischfresser auffallend große Schläfenhöhlen zeigen,
also kräftige Kaumuskeln gehabt haben müssen.
Über die ist nichts mehr zu sagen.
Wenn auch, wie es bei den meist nur fossil bekannten
Reptilien der Fall sein muß, unsere Kenntnisse der Muskeln der
Schläfenhöhle nicht ausreichen um eine abgerundete Erklärung
für die verschiedene Entwicklung von Jochbogen und Schläfen-
gruben zu geben, so mag doch unser Verständnis derselben durch
obige Betrachtungen gefördert worden sein.
Daß die Kaumuskeln den Anlaß zur Entstehung der Schläfen-
gruben waren und ihre Lage, wenn nicht ausschließlich so doch
an erster Stelle bestimmten, erklärt uns einerseits, daß diese
Gruben an etwas verschiedenen Stellen entstehen konnten, je
nach der Ausbildung der Muskeln, aber es macht uns andererseits
auch klar, daß ähnliche Ausbildung der Kaumuskeln zur Ent-
stehung gleichgelagerter Durchbrechungen bei verschiedenen Tier-
gruppen führen konnte, wobei die Nahrung nicht die gleiche
gewesen zu sein braucht (obere Schläfengrube der DiupVdn und
Schläfengrube der der und der Wuco-
chwh'u). Die Bedeutung der Jochbogenbildung und der Schläfen-
gruben darf dementsprechend nicht überschätzt werden. Kon-
vergente oder parallele Ausbildung derselben ist durchaus möglich
und sogar zu erwarten. Wo andererseits die Nahrung sehr wech-
selte, bevor der Jochbogentypus fixiert wurde, wie bei den
Pelycosauriern, wechselte auch die Ausbildung der Schläfen-
gruben und der Jochbogen.
Immerhin kann man einige Typen aufstellen, die zum Teil
auch phylogenetische Bedeutung haben:
Ausgangszustand: Stegales Schädeldach, ohne Schläfengruben.
1. Typus: diapsider Schädel. Mit oberer und unterer Schläfen-
grube. Vielfach geändert.