6(B. 16)
AUGUST EwALD :
hol übertragen. In MÜLLERScher oder ZENKERscher Flüssigkeit
fixierte Präparate nehmen die Färbung nicht an. Am besten
werden die Präparate uneingebettet aus freier Hand mit dem
Rasiermesser geschnitten. Es sind dann natürlich nur die ganz
dünnen Ränder der Schnitte zur Beobachtung geeignet, weil an
den dickeren Stellen die Färbung zu dunkel oder diffus wird.
Aber es handelt sich ja nicht um elegante Ubersichtspräparate,
sondern man muß sich damit begnügen, an einzelnen dünnen
Stellen der Präparate das mit voller Deutlichkeit gefärbt zu sehen,
was demonstriert werden soll. Sind die Objekte in Celloidin ein-
gebettet, so ist dieses vor der Färbung aus den Schnitten durch
mehrfach gewechselten absoluten Alkohol zu entfernen, oder wenig-
stens nach der Färbung den Schnitten durch Alkohol zu entziehen,
da es sich sehr stark mitfärbt und die Färbung der elastischen
Fasern verdeckt. Zu empfehlen ist aber der Einschluß in Celloidin
nicht, da bei den meisten Präparaten nachher die Färbung nicht
mehr gelang. Paraffineinbettung ist gar nicht brauchbar.
Zur Färbung wird eine äußerst verdünnte wässerige Gentiana-
violettlösung verwendet. Ich halte mir davon eine konzentrierte
alkoholische Lösung, tauche eine Nadel hinein und bringe die
anhängende Farbe m etwa 10 ccm destillierten Wassers. Die
Färbeflüssigkeit soll nur einen ganz hellen Lilaton haben, in einer
Schichtdicke von D/g cm etwa wie die Farbe der Syringenblüten.
Um ganz sicher zu gehen, empfiehlt es sich, 2—3 Farbschälchen
von etwas verschiedener Konzentration zu verwenden und in jedes
einen Schnitt zu legen, dann wird eines die gewünschte Färbung
geben. In solch ganz verdünnter Gentianalösung bleiben die
Schnitte 24 Stunden. Sie dürfen dabei nicht aufeinander liegen,
da von anderen Schnitten gedeckte Stellen sich nicht färben. Sie
erscheinen dunkler gefärbt als die Flüssigkeit. Nach der Färbung
kommen sie ohne Auswaschen in eine lprozentige wässerige
Phosphormolybdänsäure für etwa zwei Minuten, werden dann
durch destilliertes Wasser, 96°/o Alkohol, absoluten Alkohol,
Xylol, (in jedem etwa eine Minute) in Xylolbalsam übergeführt.
An Stelle der Phosphormolybdänsäure habe ich auch das für
Methylenblaufixation vielfach gebrauchte von BETHE eingeführte
molybdänsaure Ammoniak in lOprozentiger Lösung versucht, aber
mit wenig Erfolg. Meistens waren die elastischen Fasern durch-
gefärbt, nur bei einzelnen Präparaten waren die Scheiden zu sehen,
die sich dann rotviolett. färbten, während die elastischen Fasern
AUGUST EwALD :
hol übertragen. In MÜLLERScher oder ZENKERscher Flüssigkeit
fixierte Präparate nehmen die Färbung nicht an. Am besten
werden die Präparate uneingebettet aus freier Hand mit dem
Rasiermesser geschnitten. Es sind dann natürlich nur die ganz
dünnen Ränder der Schnitte zur Beobachtung geeignet, weil an
den dickeren Stellen die Färbung zu dunkel oder diffus wird.
Aber es handelt sich ja nicht um elegante Ubersichtspräparate,
sondern man muß sich damit begnügen, an einzelnen dünnen
Stellen der Präparate das mit voller Deutlichkeit gefärbt zu sehen,
was demonstriert werden soll. Sind die Objekte in Celloidin ein-
gebettet, so ist dieses vor der Färbung aus den Schnitten durch
mehrfach gewechselten absoluten Alkohol zu entfernen, oder wenig-
stens nach der Färbung den Schnitten durch Alkohol zu entziehen,
da es sich sehr stark mitfärbt und die Färbung der elastischen
Fasern verdeckt. Zu empfehlen ist aber der Einschluß in Celloidin
nicht, da bei den meisten Präparaten nachher die Färbung nicht
mehr gelang. Paraffineinbettung ist gar nicht brauchbar.
Zur Färbung wird eine äußerst verdünnte wässerige Gentiana-
violettlösung verwendet. Ich halte mir davon eine konzentrierte
alkoholische Lösung, tauche eine Nadel hinein und bringe die
anhängende Farbe m etwa 10 ccm destillierten Wassers. Die
Färbeflüssigkeit soll nur einen ganz hellen Lilaton haben, in einer
Schichtdicke von D/g cm etwa wie die Farbe der Syringenblüten.
Um ganz sicher zu gehen, empfiehlt es sich, 2—3 Farbschälchen
von etwas verschiedener Konzentration zu verwenden und in jedes
einen Schnitt zu legen, dann wird eines die gewünschte Färbung
geben. In solch ganz verdünnter Gentianalösung bleiben die
Schnitte 24 Stunden. Sie dürfen dabei nicht aufeinander liegen,
da von anderen Schnitten gedeckte Stellen sich nicht färben. Sie
erscheinen dunkler gefärbt als die Flüssigkeit. Nach der Färbung
kommen sie ohne Auswaschen in eine lprozentige wässerige
Phosphormolybdänsäure für etwa zwei Minuten, werden dann
durch destilliertes Wasser, 96°/o Alkohol, absoluten Alkohol,
Xylol, (in jedem etwa eine Minute) in Xylolbalsam übergeführt.
An Stelle der Phosphormolybdänsäure habe ich auch das für
Methylenblaufixation vielfach gebrauchte von BETHE eingeführte
molybdänsaure Ammoniak in lOprozentiger Lösung versucht, aber
mit wenig Erfolg. Meistens waren die elastischen Fasern durch-
gefärbt, nur bei einzelnen Präparaten waren die Scheiden zu sehen,
die sich dann rotviolett. färbten, während die elastischen Fasern