Metadaten

Ewald, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 16. Abhandlung): Die Schwalbeschen Scheiden der elastischen Fasern — Heidelberg, 1919

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.36568#0011
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Die ScHWALBESchen Scheiden der elastischen Fasern. (B. 16) 11
des Bandes verlaufenden elastischen Fasern hergestellt werden.
Die Kerben und radiären Spalten des Querschnittes werden selbst-
verständlich auf dem Längsschnitte Linien entsprechen, die wohl
zur Aufstellung eines faserigen Baues der elastischen Elemente
führen können."
Über die durch Kalilösung und darauffolgende Wasserbehand-
lung hergestellten Scheiden oder Hüllen schreibt er (Seite 247):
,,Sie zeigen unmittelbar nach ihrer Darstellung gewöhnlich eine
ausgeprägte Längsstreifung. Mitunter sieht es sogar so aus, als
wenn innerhalb einer weiteren Scheide ein schmalerer Scheiden-
zylinder Platz fände. Diese letzteren eigentümlichen Bilder, in
welchen zwischen zwei parallelen Bandkonturen zwei oder auch
wohl drei weitere parallele scharf gezeichnete Konturen zum Vor-
schein kommen, finden ihre einfache Erklärung in der kompli-
zierten Zusammensetzung der dickeren elastischen Elemente, die
aus zwei, drei oder mehr innig mit ihren Längsseiten verwachsenen
Fasern bestehen. Daraus folgt mit Notwendigkeit, daß nach Auf-
lösung ihres Inhaltes bei Längsansichten innerhalb der Band-
konturen diesen parallele Linien wahrgenommen werden müssen,
als unvollständige Scheidewände zwischen den verwachsenen
Fasern und zwar nur eine bei Verwachsung zweier, zwei bei der
Verwachsung dreier usf., wofern nicht etwa eine Verwachsungs-
naht durch die andere bedeckt wird. Dies ist also eine Ursache
der Längsstreifung der Scheiden. Es existiert aber daneben viel-
fach eine Längsstreifung viel feinerer Art, die in einer streifigen
Struktur der Hüllen selbst begründet ist, und diese Längsstreifung
ist nicht selten auch an sonst unveränderten Fasern wahrnehmbar,
sobald nur der Inhalt der Scheiden infolge einer Quellung weniger
stark lichtbrechend erscheint, so z. B. nach Einwirkung von Essig-
säure oder Ätzbaryt. Aus letzteren Beobachtungen möchte ich
schließen, daß die Längsstreifung der Scheiden nicht etwa auf
eine Faltenbildung zurückzuführen ist, da sie auch bei starker
Quellung des Inhaltes, also Spannung der Hüllen, wahrgenommen
wird. Sie muß vielmehr auf longitudinale Verdickungen oder
Verdichtungen der sonst glashellen strukturlosen Hülle bezogen
werden."
An mit Gentiana gefärbten Querschnitten des Ligam. nuchae
(Fig. 1) sieht man nun, den ScnwALBE sehen Angaben entsprechend,
sowohl einfache Fasern sowie solche, die offenbar durch Ver-
wachsung entstanden sind. Die Fasern zeigen nur sehr selten
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften