Anwendung der Stereoskopie bei Darstellung anatomischer Objekte. (B. 5) 35
v. FRITSCH gab die Präparat-Wippe für mikroskopische Stereo-
gramme an. Ich habe anfangs nach diesem Prinzip Aufnahmen
mit dem Mikroskop gemacht. GEBHARD wies dann nach, daß auch
hier die Verschiebung des Objektes (Fig. 8) besseres leistet und
optisch günstiger ist. Ich habe dies Verfahren dann ebenfalls
angewandt und finde, daß beides seine Vorteile und Nachteile hat.
Pendelt man das Präparat, so erhält man selbst bei Olimmersion
die stärkere stereoskopische Wirkung, aber nur für einen kleinen
Streifen in der Mitte des Präparates.
Verschiebt man zur Seite, so ist eine sehr viel weniger wirk-
same Körperlichkeit erreichbar, man erhält dafür aber ein in der
ganzen Breite gleichmäßig scharfes Gesichtsfeld.
Man geht dabei folgendermaßen vor: Die Stelle des Präparates,
welche man stereoskopisch aufnehmen will, stellt man nicht in
der Mitte des Gesichtsfeldes, sondern auf einer Seite — zuerst
links — ein (Fig. 10 L), dann muß die Kamera so verschoben wer-
den, daß dieses Feld, welches in der linken Hälfte des großen
Gesichtsfeldkreises liegt, mit dem Punkte, welcher die Mitte des
als Stereogramm zu verwendenden kleinen Kreis- oder Elipsen-
ausschnittes bilden soll, genau auf das Kreuz der Einstellscheibe
fällt. Dies ist mit der in Fig. 4u. 11 wiedergegebenen Universal-
Klappkamera sehr einfach zu erreichen. Man löst den Verschluß
zwischen Mikroskop und Kamera dadurch, daß man ihr Front-
stück mit der kleinen Kurbel an der Hinterseite der Kamera soweit
zurückzieht, daß die ganze Kamera um die Strecke 0 L (Fig. 10)
mit dem queren Triebe des Stativs verschoben werden kann. Nach
der Ausführung dieser Verschiebung muß das Frontbrett um die
entsprechende Strecke nach rechts verschoben werden, sodaß die
beiden Verschlußteile wieder einander gegenüber stehen. Dann
wird der Verschluß durch das Verschieben des Frontteils mit der
kleinen Kurbel am Hinterende der Kamera wieder hergestellt.
Nun wird die erste Aufnahme gemacht. Dann kommt die zweite
Einstellung auf der rechten Seite. Der Verschluß zwischen Mikros-
kop und Kamera wird wie vorher gelöst, das Frontbrett wird ebenso-
weit wie vorher nach rechts, nun nach links gerückt und mit dem
queren Stativtriebe wird die Kamera so lange nach rechts ver-
schoben, bis sich die beiden Verschlußteile wieder gegenüberstehen
und aufs neue vereinigt werden können.
Es bleibt noch die Verschiebung des Präparates, sodaß die
v. FRITSCH gab die Präparat-Wippe für mikroskopische Stereo-
gramme an. Ich habe anfangs nach diesem Prinzip Aufnahmen
mit dem Mikroskop gemacht. GEBHARD wies dann nach, daß auch
hier die Verschiebung des Objektes (Fig. 8) besseres leistet und
optisch günstiger ist. Ich habe dies Verfahren dann ebenfalls
angewandt und finde, daß beides seine Vorteile und Nachteile hat.
Pendelt man das Präparat, so erhält man selbst bei Olimmersion
die stärkere stereoskopische Wirkung, aber nur für einen kleinen
Streifen in der Mitte des Präparates.
Verschiebt man zur Seite, so ist eine sehr viel weniger wirk-
same Körperlichkeit erreichbar, man erhält dafür aber ein in der
ganzen Breite gleichmäßig scharfes Gesichtsfeld.
Man geht dabei folgendermaßen vor: Die Stelle des Präparates,
welche man stereoskopisch aufnehmen will, stellt man nicht in
der Mitte des Gesichtsfeldes, sondern auf einer Seite — zuerst
links — ein (Fig. 10 L), dann muß die Kamera so verschoben wer-
den, daß dieses Feld, welches in der linken Hälfte des großen
Gesichtsfeldkreises liegt, mit dem Punkte, welcher die Mitte des
als Stereogramm zu verwendenden kleinen Kreis- oder Elipsen-
ausschnittes bilden soll, genau auf das Kreuz der Einstellscheibe
fällt. Dies ist mit der in Fig. 4u. 11 wiedergegebenen Universal-
Klappkamera sehr einfach zu erreichen. Man löst den Verschluß
zwischen Mikroskop und Kamera dadurch, daß man ihr Front-
stück mit der kleinen Kurbel an der Hinterseite der Kamera soweit
zurückzieht, daß die ganze Kamera um die Strecke 0 L (Fig. 10)
mit dem queren Triebe des Stativs verschoben werden kann. Nach
der Ausführung dieser Verschiebung muß das Frontbrett um die
entsprechende Strecke nach rechts verschoben werden, sodaß die
beiden Verschlußteile wieder einander gegenüber stehen. Dann
wird der Verschluß durch das Verschieben des Frontteils mit der
kleinen Kurbel am Hinterende der Kamera wieder hergestellt.
Nun wird die erste Aufnahme gemacht. Dann kommt die zweite
Einstellung auf der rechten Seite. Der Verschluß zwischen Mikros-
kop und Kamera wird wie vorher gelöst, das Frontbrett wird ebenso-
weit wie vorher nach rechts, nun nach links gerückt und mit dem
queren Stativtriebe wird die Kamera so lange nach rechts ver-
schoben, bis sich die beiden Verschlußteile wieder gegenüberstehen
und aufs neue vereinigt werden können.
Es bleibt noch die Verschiebung des Präparates, sodaß die