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Drüner, Leo; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1919, 5. Abhandlung): Die Anwendung der Stereoskopie bei der Darstellung anatomischer und chirurgischer Objekte — Heidelberg, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.36557#0041
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Anwendung der StereoskopiebeiDarstellunganatomischerObjekte. (B. 5) 41

Der Ungeübte kann sich das Zustandekommen des richtigen
Eindruckes dadurch erleichtern, daß er vor die Nase, zwischen diese
und die Grenze der beiden Stereogrammhälften, am besten ein
schwarzes Kartenblatt hält, und dadurch dem linken Auge die
rechte Bildhälfte und umgekehrt verbirgt. Aber ein gelungener
Versuch genügt, um ihm dies entbehrlich zu machen. Er sieht
dann drei Bilder, von denen ist das mittlere körperlich; auf die
anderen beiden lernt er nicht zu achten, sie psychisch zu elimi-
nieren. Dadurch gewinnt die Brille gegenüber allen anderen
Stereoskopen die vollkommene Unabhängigkeit von der Form des
Stereogramms. Mag dasselbe sich nun auf einem der üblichen
Kartons von etwa 10 : 18 befinden, oder kleiner oder größer sein,
oder fest auf der Seite eines Buches stehen ohne herausgenommen
werden zu können — mit der Brille kann man es gleichgut betrachten,
wenn die Breite der Bildhälfte 65 mm nicht überschreitet.
II. Die Oi'thomorpliie mit Spiegeln.
Die Stereo gram me mit parallelen optischen Achsen.
Die Bedingungen für die Orthomorphie sind bei ihnen ein
wenig andere. Auch hier muß bei der Betrachtung jederseits das
Bild so gestellt werden, daß sich der vordere Knotenpunkt des
Auges an der Stelle des hinteren Knotenpunktes des Linsensystems
bei der Aufnahme befindet. Die optischen Achsen gehen hier aber
nicht senkrecht durch die Mittelpunkte der Bildflächen, wie bei
sich kreuzenden optischen Achsen, sondern sie sind seitlich ver-
schoben, bei der Aufnahme nach innen, im kopierten und ausge-
wechselten Stereogramm nach außen. Die Größe um welche sie
verschoben werden, wurde in dem vorhergehenden Abschnitte mit
fr
bezeichnet. Diese Größe wird in derTabelle D durchFormat(R),
Gegenstandsweite (g) und Standlinie (ß) bestimmt , ln der Tabelle E
bei gleichblcibendem Format (R) und Gegenstandsweite durch die
Standlinie ß allein, und bei verschiedener Gegenstandsweite auch
von dieser. Da, wo die optische Achse die Bildebene schneidet,
hegt der Fußpunkt. Befindet sich der Gegenstand in unendlicher
Entfernung, so fällt die Bildmitte mit dem Fußpunkt zusammen.
Bei allen Aufnahmen in endlicher Entfernung sind in den zum
Stereogramm vereinigten Kopien die Fußpunkte weiter vonein-
ander entfernt als die Mittelpunkte und zwar um die Größe fr.
 
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