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Kossel, Albrecht; Gross, R. E.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung B, Biologische Wissenschaften (1923, 1. Abhandlung): Über die Darstellung und quantitative Bestimmung des Arginins — Berlin: Leipzig, 1923

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https://doi.org/10.11588/diglit.41203#0005
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Über die Darstellung und quantitative Bestimmung des Arginins.

5

Löslichkeit einiger Salze der Farbsäure
(in Prozenten).

Lösungs-
mittel :
Wasser ’)
n
200
Schwefel-
säure ')
n
50
Schwefel-
säure o
2,5’%
Salz-
säure b
n
50"
F arb -
säure ß
96 %
Alkohol
2)
') 19°
2) 17 0
Arginin
0,0177
0,0109
0,0121
0,081
0,000
0,0020
Histidin
0,146
0,086
0,102
0,554
0,128
0,0095
Lysin
1,862
2,289
2,424
0,828
1,760
0,0405
Guanidin
0,250
— —
0,198
0,264
0,082
Ammoniak
1-1-
leicht
löslich
leicht
löslich
leicht
löslich
1,420
leicht
löslich
'

Hiernach gestaltet sich die Darstellung des Arginincarbonats aus Pro-
teinstoffen folgendermaßen.
100 Gewichtsteile des Proteinstoffs werden mit siedender konzen-
trierter Salzsäure völlig hydrolysiert, die Salzsäure abdestilliert, der
Rückstand mit Wasser aufgenommen und die Flüssigkeit zur möglichst
vollständigen Entfernung der Salzsäure nochmals destilliert. Der Rück-
stand wird mit Natron neutralisiert und mit Naphtholgelb S oder
besser der freien Farbsäure versetzt. Die Menge der Farbsäure ist
so zu wählen, daß auf 1 Gewichtsteil des zu erwartenden Arginins
4 Gewichtsteile der Farbsäure entfallen. Das nach 48 Stunden aus-
geschiedene kristallisierte Argininsalz wird scharf abgesaugt mit Wasser
ausgewaschen, durch halbstündiges Auskochen mit Wasser von Bei-
mengungen befreit und nach dem Erkalten filtriert. Zur Überführung
in das Carbonat der Base wird das Argininsalz mit 33 volumprozen-
tiger Schwefelsäure im Paraffinbad bis zur völligen Lösung gekocht
und die nach dem Abkühlen ausgeschiedene Farbsäure nach 24 Stunden
abfiltriert. Um aus diesem Niederschlag die letzten Reste der Base
zu entfernen, wird die Behandlung mit Schwefelsäure noch einmal
wiederholt. Die Base kann aus den Lösungen nach Entfernung der
Schwefelsäure mit Baryt und nach kurzer Behandlung mit Tierkohle
in Form des kristallisierten Carbonats gewonnen werden. Die Aus-
beute ist praktisch eine quantitative, ebenso wird auch die Farbsäure
fast vollständig wiedergewunnen.
Die Versuche zur quantitativen Bestimmung des Arginins wurden
im wesentlichen nach dem gleichen Verfahren ausgeführt. Das aus-
 
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