Metadaten

Boll, Franz; Antiochus <Atheniensis>; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 16. Abhandlung): Griechische Kalender: 1. Das Kalendarium des Antiochos — Heidelberg, 1910

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32162#0018
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
18

Fi’anz Boll:

Von den nördlichen Sternbildern: "ApKToöpoc; (offenbar gleich
Bootes, 27. Febr., 9. Sept.); Ixeqpavo^ (9. Okt.); Aupa (27.Juli, 11. Aug.,

28. Okt.); 'Aetöc; (23. Mai, 1. Juni, 9. Dez.); Aekcpig (5. Jan., 17. Aug.,
26. Dez.); Tttttoc; (11. März); Kqqpeu^ (9. Jnli); 'Avöpo|aeba (30. Aug.);

Epicpot (10. Okt.) und Ai'H (11. Sept.). Dazu kommen noch die
TTXeiocBeq (1., 5. April, 9., 31. Mai, 10. Okt., 6., ll.Nov.).

Von den südlichen sind nur sehr wenige vertreten: JxhtN
vÖTioq (25. Febr., 1. Sept.); "Opituv (13. Juni, 14. .Juli, 6. Nov.);
'Opiuuvoi; Ziuuvti (25. Juni); Kuuuv (als Sternbild 30. April, 19., 25.,

29. Juli, 25. Nov.).

Aus der Vulgärtradition, wie ich die zumeist auf ganze Stern-
bilder, nur selten auf Einzelsterne äufgebauten Kalender in der Art
des Clodius oder Columella, die zuletzt auf Eudoxos, Euktemon,
Meton zurückgehen 8), zusammenfassend hier nennen will, stammt
weiterhin nur noch die Erwähnung des hellen Sternes auf der Brust
des Löwen zum 26. Januar, sowie des hellen der Leier zum 4. Februar.

Der Kalender des Antiochos ist also von Seiten der Vulgär-
tradition wie des mehr wissenschaftlichen Kalenders cles Ptolemaios
ziemlich gleich stark beeinflußt; die Einzeluntersuchung wird das
noch genauer belegen und zugleich zeigen, inwiefern er trotz dieser
Art des Kompilierens Neues und Eigentümliches bringt.

Die Besprechung der einzelnen Angaben des Kalenders wircl
sich am hesten als commentarius perpetuus der Pmihenfolge cler
Monatstage anschliehen, wobei mit Rücksicht auf spätere Zusammen-
stellungen durchnumeriert werden wird. Für die Vergleichung der
Daten mit Ptolemaios sincl auch die exakten Berechnungen heran-
gezogen, die Ludwig Ideler (öfter durch Td.’ von mir abgekürzt) in
seiner vorzüglichen Schrift „Über den Kalender des Ptolemaios“ (Abh.
der hist.-philos. Klasse der lv. Preuh. Akad. 1816/17, S. 163-—214)
gegeben liat. Die Umrechnungen der ägyptischen Monatsdaten in
die julianischen, die ich der Bequemlichkeit des Lesers halber über-
all gleich eingesetzt habe, sind Wachsmuths Ausgabe entnommen,
neben der natürlich Heibergs kritischer Text zu vergleichen war.

*) Vgl. Wachsmuths Prolegomena, p. XLIII sqq.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften