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Boll, Franz; Antiochus <Atheniensis>; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 16. Abhandlung): Griechische Kalender: 1. Das Kalendarium des Antiochos — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32162#0030
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30

Franz Boll:

84. 5. Oktober. '0 Xaf.nrpö<; tou Zxeqpdvou dvaxeWei. Der Frübaufgang
dieses Sternes ist bei Ptolemaios für Heliopolis, Rhodos, Mittleren Hellespont,
Aquileia auf den 19., 13., 7., 3. Okt. berechnet, von Ideler auf 18., 12., 7., 2.
Hier ist also anscheinend eines der beiden nördlichsten Klimata beröcksichligt,
wie oben n. 79. — Für die 9tägige Frist der angehängten Episemasie läßt sicli
Aetios zum 25. September vergleichen; weiteres bei Roscher, Enneadische Studien
(Abh. Säclis. Ges., Phil.-Hist. Kb, Bd. XXVI), S. 125 f.; s. auch unten n. 90.

85. 7. Oktober. TaOpou oupd Kai ö XajLmpö? Tqq ßopeiaq xüW|? T°0 Xi<op-
ttiou tdvaTeWei. Die erstere Angabe, die nach Ptolemaios’ Plan bei ihm niclit
zu suclien ist (er hat auch im Almagest diesen Teil des Sternbildes nicht), muß
sicli auf den Spätuntergang beziehen; sie gehört den Vulgärkalendern an, ist aber
auffallend f'rüh gegenöber dern 22. Okt. bei Clodius und Columella, dem 23. bei
Kallippos; wenn sicb auch bei der Unsicherheit, welche Sterne gemeint sein sollen,
keine Berechnung anstellen läßt, so wird doch wohl das frühe Datum auf süd-
lichere Breiten weisen. Übrigens kehrt die Angabe zum 13. Okt. wieder. — Die
zweite Angabe bezieht sich wieder auf den Spätuntergang (also KpimTeTai statt
övaTeWei zu schreiben) und ist wieder bemerkenswert, da Ptolemaios f'ür Syene
und Heliopolis den 5. und 4. Oktober gibt, während Ideler den 7. und 6. er-
rechnete: sein Ergebnis näbert sich also auch hier Antiochos mehr als Ptolemaios.

86. 9. Oktober. XTeqpavoq TeXduuq övaTeWei: liegt zwischen den zwei Ter-
minen bei Clodius (8. und 11.); am 8. aucli Caesar und Columella, jedoch „Corona
tota“ erst am 15.

87. 10. Oktober. TTA.eidbuuv tbüoiq Kai vEpiqpoi dvaTeWouöi. Beides muß

aus Vulgärkalendern stammen; aber diese bümq (Frühaufgang) ist überall viel
später (20. Okt. — 13. Nov.). Dagegen steht ani gleichen Tag bei Caesar und
Columella die eoirepia dvaToXf), bei Clodius am 9. und 12. Oktober — es wird

also wohl statt büoiq vielmehr övaTokq zu schreiben sein. — Der Spätaufgang

der Böckchen steht bei Clodius zum 8. und 9., bei den Quintiliern zum 8.

88. 13. Oktober. Taüpou oüpd reAeia dvareWet vgl. o. n. 85.

89. 17. Oktober. 'O Iv tuj eTroqevuu ujpuj tou ’Hviöxou eoueptoq övareWet -
Ptolemaios f'ür Heliopolis.

90. 19. Oktober. '0 XapTrpöq tou ßopetou tdxüüoq teoTreptoq ötvareWet. Es
gibt keinen Xapirpöq im nördlichen Fisch, der nur Sterne 4. und 6. Größe auf-
weist (vgl. Bayer, Uranometrie, Taf'el 33). Der Spätaufgang des liellen im südlichen
Fiscb, an den man zuerst denken möclite, fällt in den Juli. So wird die Stelle als
ganz verdorben anzusehen sein; was wohl dastand, zeigt Ptolemaios zum gleichen
d’age und für Heliopolis: ö Xapirpöi; tou ßopeiou ZTecpdvou etuoq dvaTeXÄet.

91. 22. Oktober. Td NetXuia s. u. S. 38 ff.

92. 28. Oktober. Aüpa ctvaTeWet d,ua iqXfuj Kai Trotei xeihdiva Kai qpuWop-
poeiv tö bövbpa. Etwas früher als bei Clodius und 1 arro ap. Lyd. de ntens.
(31. Okt.). Wie sich auch aus n. 4 ergibt, ist dem Verfasser die Leier besonders
wichtig für das Wetter; die Tapaxn tou öepoq in dieser Jahreszeit wird sonst meist
dem Frühuntergang der Pleiaden zugeschrieben (z. B. Aetios zum 23. Okt.). Vgl. zu
diesem Einfluß der Leier auf das Wetter z. B. Glodius zurn 5., 17., 22., 30. Januar.
Das qpuWoppoeiv tü bevbpa hat Demokrit. bei Ps.-Geminos zum 29. Oktober, in
Anknüpfung an den Frühuntergang der Pleiaden.

9B. 31. Oktober. '0 Aaiatxpöq Trjq ßopeiaq xr\\r\c, toü iKopiriou dvaTeAAei
= Ptolemaios für Heliopolis (Ideler 29. Okt.).
 
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