Wilhelm Weber :
in clieser Zeit noch; später hat er allzu alleingewaltig unsere
Ouellen überliefert. Ist es darum nicht gerecht, wenn wir in
erster Linie auf die Ansicht der Allgemeinheit, das Bekenntnis
des Kaisers hören 6)?
Aus der Verbindung der erstgültigen Darstellungen der Säule
mit den Angaben der Münzen ergeben sich grobe Febler in
unserem Dio. Das erste Kriegsjahr, in welches das Regen-
wunder fällt, hat gegen die Ouaden eine sichere Entscheidung
gebracht (171). 172 werden die Truppen gegen die Mar-
komannen erfoigreich geführt. 7) 173 spielt. ein zweiter Ivrieg
gegen die Quaden, von dessen Verlauf wir wenig wissen. 8) Dieser
zweite Zug muß den ersten abschließen oder ergänzen. Denn
die Münzen lehren, daß das Jahr 173 tief einschneidet. 9) 174
zieht man gegen andere Völker.
Dio, unsere wichtigste Ouelle, ist zumeist nicht mehr in-
takt; mindestens der ganze Passus vom Regenwunder ist von
6) Daß clie Legende von Christen im Heer ausging, wird niemand be-
streiten ; nur die Verbindung mit dem Kaiser wird abgelehnt. CIeffcken 260,
3, gibt keine Beweise fi'tr diese Zeit. Der Worllant des Dio zeigt, daß das
Gebet des Arnuphis und seine rituellen Handlungen gesehen. werden konnten.
7) Die Trib. poL XXVI erüffnet die Adlocutio, Br. Med. Cohen 2 (cfr.
Szene 4 d. Jahres 171, Marcuss. 53), der zur Seite steht : Virtus Aug.
Coh. 999 (V. E. 125, 2) und Felicitas Aug. Coh. 183. Späteres Stadium :
Marti Victori (Coh. 431), Gerrn. subacta (hier zuerst, Coh. 215/6);
während andere (Coh. 27, 414, 529) abseits liegen, andere (Coh. 257, 265,
270, 271, 280, 290, 291, 304, 308 [Petersen, Rhein. Mus., L, 472], 309
[kaiserh] und 266, 272 — 75, 281, 282, 284 — 87, 289, 294, 295 [senat.],
dazu 913/4) die allgemeine Kriegsstimmung wieclergeben oder Typen früherer
Jahre erneuern. Zum Krieg selbst Marcuss. 115 ff.
8) Domasz., Marcuss. 120/1. Wichlig ist, daß Marcus nur a. 171 eine
Akklamation annahm (Anm. 4).
9) Die Aversaufsclirift ist fast einheitlich (außer Coh. 915, ohne ak-
tuellen Charakter, und 415, dem spätesten der Prägung, weil es Germ.
als Titel hatl Im Revers sondern sich leicht mehrere unter sich einheitliche
Gruppen aus. 1. Br. M. Coh. 214, Germania subacta (s. Anm. 7) ; 310
(Marcuss. 112, 3, unten Text. S. 6) : Jupp. in Quadriga, gegen den Quaden-
könig den Blitz schleudernd ; 993 Vict. Germ. (wiederholt a. 174, Coh. 994).
2. Senatspräg. 217—225 Germania subacta. 227—229 Germanico
Aug. ; 531—535 Religio Aug. ; 584—586 Seeuritas publica (wiederholt
175, am Schluß des neuen Kriegs, Coh. 587); 995—998 Vict. Gerrn(a).
3. Kaiserl. 530. Relig. Aug. 302: Marcus zu Pfercl (wiederholt 174,
s. Coh. 303). Die andern (Sen. 247/9, 283 (?), 288. Kais. 258, 259, 261, 292,
296, 297, 300, 305) vgl. den in Anm. 7 angef. Es ergeben sich Stempel-
verwandtschaften, die eine noch exakiere Chronologie zulassen würden. Hier
führt das zu weit ; zweifellos ist, daß in dieser Gruppe die Folgen der Siege
der ersten zwei Kriegsjahre durcli die VI. Akklamation, Annahme des Titels
,,Germanicus“ ausgedrückt werden. Durch Gruppe 2 wird Dio 71, 3, 5
datiert.
in clieser Zeit noch; später hat er allzu alleingewaltig unsere
Ouellen überliefert. Ist es darum nicht gerecht, wenn wir in
erster Linie auf die Ansicht der Allgemeinheit, das Bekenntnis
des Kaisers hören 6)?
Aus der Verbindung der erstgültigen Darstellungen der Säule
mit den Angaben der Münzen ergeben sich grobe Febler in
unserem Dio. Das erste Kriegsjahr, in welches das Regen-
wunder fällt, hat gegen die Ouaden eine sichere Entscheidung
gebracht (171). 172 werden die Truppen gegen die Mar-
komannen erfoigreich geführt. 7) 173 spielt. ein zweiter Ivrieg
gegen die Quaden, von dessen Verlauf wir wenig wissen. 8) Dieser
zweite Zug muß den ersten abschließen oder ergänzen. Denn
die Münzen lehren, daß das Jahr 173 tief einschneidet. 9) 174
zieht man gegen andere Völker.
Dio, unsere wichtigste Ouelle, ist zumeist nicht mehr in-
takt; mindestens der ganze Passus vom Regenwunder ist von
6) Daß clie Legende von Christen im Heer ausging, wird niemand be-
streiten ; nur die Verbindung mit dem Kaiser wird abgelehnt. CIeffcken 260,
3, gibt keine Beweise fi'tr diese Zeit. Der Worllant des Dio zeigt, daß das
Gebet des Arnuphis und seine rituellen Handlungen gesehen. werden konnten.
7) Die Trib. poL XXVI erüffnet die Adlocutio, Br. Med. Cohen 2 (cfr.
Szene 4 d. Jahres 171, Marcuss. 53), der zur Seite steht : Virtus Aug.
Coh. 999 (V. E. 125, 2) und Felicitas Aug. Coh. 183. Späteres Stadium :
Marti Victori (Coh. 431), Gerrn. subacta (hier zuerst, Coh. 215/6);
während andere (Coh. 27, 414, 529) abseits liegen, andere (Coh. 257, 265,
270, 271, 280, 290, 291, 304, 308 [Petersen, Rhein. Mus., L, 472], 309
[kaiserh] und 266, 272 — 75, 281, 282, 284 — 87, 289, 294, 295 [senat.],
dazu 913/4) die allgemeine Kriegsstimmung wieclergeben oder Typen früherer
Jahre erneuern. Zum Krieg selbst Marcuss. 115 ff.
8) Domasz., Marcuss. 120/1. Wichlig ist, daß Marcus nur a. 171 eine
Akklamation annahm (Anm. 4).
9) Die Aversaufsclirift ist fast einheitlich (außer Coh. 915, ohne ak-
tuellen Charakter, und 415, dem spätesten der Prägung, weil es Germ.
als Titel hatl Im Revers sondern sich leicht mehrere unter sich einheitliche
Gruppen aus. 1. Br. M. Coh. 214, Germania subacta (s. Anm. 7) ; 310
(Marcuss. 112, 3, unten Text. S. 6) : Jupp. in Quadriga, gegen den Quaden-
könig den Blitz schleudernd ; 993 Vict. Germ. (wiederholt a. 174, Coh. 994).
2. Senatspräg. 217—225 Germania subacta. 227—229 Germanico
Aug. ; 531—535 Religio Aug. ; 584—586 Seeuritas publica (wiederholt
175, am Schluß des neuen Kriegs, Coh. 587); 995—998 Vict. Gerrn(a).
3. Kaiserl. 530. Relig. Aug. 302: Marcus zu Pfercl (wiederholt 174,
s. Coh. 303). Die andern (Sen. 247/9, 283 (?), 288. Kais. 258, 259, 261, 292,
296, 297, 300, 305) vgl. den in Anm. 7 angef. Es ergeben sich Stempel-
verwandtschaften, die eine noch exakiere Chronologie zulassen würden. Hier
führt das zu weit ; zweifellos ist, daß in dieser Gruppe die Folgen der Siege
der ersten zwei Kriegsjahre durcli die VI. Akklamation, Annahme des Titels
,,Germanicus“ ausgedrückt werden. Durch Gruppe 2 wird Dio 71, 3, 5
datiert.