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Bezold, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 9. Abhandlung): Verbalsuffixformen als Alterskriterien babylonisch-assyrischer Inschriften — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32155#0014
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14

C. Bezold:

x) Sing. 3. ps. msc. dat.: a-na. su-a-si-im ,,ihm (ist es zugeschrieben)“

Ghamm. Br. no. 76, 8 — a-na su-a-sü ,,ilnn (erzeigte ich
Gnade)“ Asurnasirpal, Annalen (I R 25), III, 76.

y) Pl. 1. ps. acc.: ni-a-ti ,,uns“ (folgt is-su-ni-a-ti) AbisuhBr.no.

83, 26 — ni-a-ti ,,uns“ (folgt tu-Jca-al-la-ni-a-ti) GT 4, 2, 8.

z) Pl. 3. ps. msc. acc.: sü-nu-ti ,,sie (soll man dir bringen)“ Chamm.

Br. no. 78, 14.

Die Beispiele dieser Zusammenstellung sind Originaldokumenten
der historischen, der Brief- und der Rechts- bzw. der konmierziellen
Literatur entnommen. Die in der Loncloner Kujundschik-Sammlung
enthaltenen, aus Sardanapafs Bibliothek zu Ninive stammenden
,,Kopien“ wurden davon zunächst grundsätzlich ausgeschlossen.
Daß die Ausbeute von der Zeit Sargon’s (ca. 700 v. Ghr.) an
spärlich ist, liegt zum Teil an der Seltenheit der unverkürzten
Formen für die 2. und 3. Person, zumal der Feminina a), besonders
aber auch an der seit langem beobachteten * 2 3) Eigentümlichkeit der
Sprache, die straffen Verbinclungen cler Verba mit Suffixen durch
solche mit Präpositionen zu ersetzen. Bei cler Heranziehung der
späteren Briefliteratur war mit dialektischen Formen, bei clen
jüngeren Kontrakten mit cler Verwendung stabil gewordener älterer
Ausdrucksweisen zu rechnen; beide Faktoren versuchte ich in der
obigen Liste nach Möglichkeit auszuschalten.

Was lehrt nun diese Liste für den Lautbestand und clie Be-
deutung der babylonisch-assyrischen Verbalsuffixe? -

Das Suff. 1. ps. sgl. acc. ni s) (oben, sub a) blieb während des

6 Abgesehen von Göttinnen uncl Fürstinnen, als Gegenstand der Yerehrung,
und von Sklavinnen, als Wertgegenstand, werden die alten Babylonier mit und
über Darnen ebensowenig korrespondiert haben wie die heutigen Orientalen.

2) Vgl. z. B. meine Achämenidenmschriften (1882), S. XII.

3) Auf den Bindevokal zwischen Verbf'orm und Suffix, die jenem vielfach
folgende Konsonantenverdoppelung und die damit offenbar in engem Zusammen-
Iiang stehenden Akzentverhältnisse, desgleichen auf die Vokalveränderungen inner-
halb der Suffixa (niasi<f näsi, Tcunüsi<fkunüsu, kinüsu, etc.) oder ihre Anhängsel
(-ni, -ma) einzugehen, lag außerhalb des Rahmens dieser Untersuchung. Ubrigens
kann ich darin, daß in den Amarna-Texten der Bindevokal a mit folgender Kon-
sonantenverdoppelung ein Zeichen des Dativs bilde, Böhl (a. a. 0. S. 27f.) nicht
beipflichten; er selbst muß ja zugeben: „Diese Beobachtung gilt zunächst nur für
die Königsbriefe“ (warum sollte die Sprache grade dieser Dokumente eine Aus-
rrahmestellung einnehmen?); „ganz konsecfuent läßt sie sich auch hier nicht durch-
fiihren . . Und ebensowenig ist ersiclitlicb, warum clas Verbalsuffix der 2. ps.
sgl. -ak-kuni mit Landersdorfer, Altbabylonische Privatbriefe (Paderborn 1908),
S. 35 eine „aus an-kum assimilierte Form“ sein solh
 
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