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Bezold, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 9. Abhandlung): Verbalsuffixformen als Alterskriterien babylonisch-assyrischer Inschriften — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32155#0024
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C. Bezokl:

Sm. 2004 (Ritual; Zimmern, liit. Taf. LII); 1 : ibni-ku-nu-si (acc.),
9: itanaJcki(-Jci)-sii-nu-ti (dat.), II: taqabbi-sü-nu-t\i\ (dat.).
D.T. 15 (Ctehet; IV R 40, no. 1); 1,24: ta-ra-as sa-su-nu-tu (dat.).
Rm. 2, 383 (Gilgamis-Epos, Sintflutbericht; Haupt S. 125); I, 34:
\taqab{b)a{s)-\su-nu-ti (dat.).

81-2-4, 217 (Maqlü; Tallqyist II. 70); obv. 9: a-lias-si-Jm-nu-si a-Jcdm-
mi-ku-nu-si a-nam-din-ku-nu-si (acc.).

81-7-27, 152 (Maqlu ; jetzt mit K. 2950 vereint, Weissbach, BA IV,
160 f.); 35: u-da-hi-id-ka (dat.), 37: ap-sii-us-ka (dat.), 38:
ad-di-ka (clat.).

Daß in cliesen auf 58 Texte verteilten 102 Beispielen keine
„Mode“ 1) zu Tage tritt und nicht etwa „Spielformen“ *) vorliegen,
daß wir darin vielnrebr das Walten von Sprachgesetzen zu er-
kennen haben, dürfte nicht länger zu bezweifeln sein. Gerade auch
die Gegenprobe auf clie religiösen Texte aus Tell-el-Amärna mit
ihren regelmäßigen „alten“ Formen 2) bestätigt diese Gesetzmäßig-
keit. Es besteht also — um nur ein Beispiel aus der jüngeren
assyriologischen Literatur anzuführen — keine Möglichkeit mehr,
die Vorlage von K. 5418a (s. oben) auch nur vermutungsweise mit
Jensen (IvB 6, 553 f.) in die Zeit Narämsin’s zu verlegen: der Inhalt
mag alt sein, der Text reicht keinesfalls bis 1500 v. Ghr. zurück.

Versuchen wir nun die Gegenprobe auf

Ältere Formen in Texten der Kujundschik-Sammlung

zu machen, so scheinen sich grade hieraus — trotz des spärlichen
Materials — einige bedeutungsvolle Fingerzeige für die Beurteilung
cler Inschriften zu ergeben. Unvermischt alte Formen fmden
sich nur in zwei Fragmenten von Beschwörungen (1) und in drei
(doch vgl. S. 25, N. 3) Stücken des Sintflutberichts (2), von denen die
ersten beiden sicher dem Gilgamis-Fpos angehören:

1. K. 72 (IV R 59, no. 1); obv. 7f.: Uq-bi-ku 3);

J) Von P. Haupt in der Diskussion meines oben erwälmten Kongreßvortrages
gebrauchte Worte.

2) a-na-an-cli-na-ak-ku (ed. Winckler, Nr. 234, rev. 4), ü-ka-lu-ni[-ik)-ku-ma
(ebd. no. 240, obv. 29 — 32), aq-ba-ku (ebd. 34), lu-uq-ba-a-ku (ed. Bezold, no. 82,
32); vgl. dazu oben S. 5—9 und S. 11.

3) Eine Weiterbildung von -ku liegt natürlich in kü, kumma, kummu vor
(s. Delitzsch, HWB 319 b, Muss-Arnolt, HWB 393 a; vgl. auch K. 4871 in CT
16, 36, col. IV, 42, K. 2869, erg. CT 17, 26, 85 und K. 9273 in CT 17, 1, 39); für das
Alter der betreffenden Texte hat diese jedoch keinerlei Bedeutung.
 
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