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Bezold, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1910, 9. Abhandlung): Verbalsuffixformen als Alterskriterien babylonisch-assyrischer Inschriften — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.32155#0025
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Verbalsuffixformen babylonisch-assyrischer Inschriften.

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K. 235 (King, Magic no. i I); obv. 27: lu-ziz-ku. 1 2 3)

2. K. 2252 (Haupt S. 95ff.); I, 2: a-na-at—ta-la-kum-ma, IV, 36:

u-pah-ha-rak-kum-\ ma\~). VI, 2: ad-dan-nali-Tium-ma;

K. 3375 (Haupt S. 106 ff.); IV, 31: ü-pah-ha-rak-lumi-ma A);

D. T. 42 (IV R HoV/. 9); 10: a-sap-]pa-rak-kum-ma.

Mischformen dagegen enthält vermutlich ein Beschwörungs-
text (3) und sicher ein Gebet (4) und ein Fragment des Gilgamis-
Epos (5), nämlich:

3. K. 4872 (V R 50f.); I, 10.12: iz-za-az-zu-ka (dat.), IV, 23: lis-

ru-ku-ka (dat.), 25: lu-ri-su-lca (dat.), 27: li-si-si-ka (dat.),
dagegen I, 18: tur-ru-sa-ku (wahrscheinlich dat.) 4 5).

4. K. 4618 (IV R 30, no. 1); rev. 4: iz-za-az-zu-ka (dat.), 7: pa-

ah-ru-ka (dat.), 10: i-lab-bi-nu-ka (dat.), dagegen obv. 14:
ib-nu-kum, 16: ü-ma-al-lu-kum. °)

5. K. 2774 (Haupt, BA I, 57 ff.); I, 17: \i-\pah-hu-ru-ka (dat),

IV, 4: a-qab-bi-ka (dat.), dagegen IV, 3 zweimal: a-qab-
ba-ku.

Verscbiedene Möglichkeiten einer Erklärung dieser Mischformen
sind denkbar. Man könnte annehmen, dah die gelehrten Kopisten
der Kujundschik-Zeit die ungewöhnlichen oder seltsamen Formen
ihrer Vorlagen durch die zu ihrer Zeit gebräuchlichen und ihnen
korrekt erscheinenden ersetzt hätten, etwa wie die abessinischen
Mamehherän bekanntlich alte Ge cez-Texte ,,verbesserten“. Dann
wäre aber — abgesehen von der oben (S. 19 f.) wahrscheinlich ge-
machten Sorgfalt in der Widergabe der alten Originale — nicht
erklärlich, wieso die oben erwähnten ,,alten“ Bildungen unange-

9 Sicher mit King p. 53 unten, Hehn, BA V, 368 und Ztmmern, AO VH,
3, 18 als Dativ zu fassen; anders Jastrow, Rel. II, 90.

2) ana Jca-a-sa f'asse ich als Dativ; anders Jensen, KB 6,507.

3) Die Lesung V, 45: lu-u\q-bi-Jca (dat.) ist nicht iiber allen Zweifel erhaben
und scheidet deshalb zunächst aus, vgl. Haupt, a. a. 0. S. 113, N. 8: es könnte
wohl am Schluh auch Jcum (Zeichen NE), bzw. Jcum [-ma] dagestanden haben. ■—
i-daJc-Jca (Jca-a-sa) V, 7 ist offenbar Akkusativ.

4) Die Ergänzung der Stelle nach K. 5069 (ed. Gray, AJSL 17, 238 —
Fossey, Magie 432 leider noch unzugänglich) ergibt den Satz [ana nu-ri-Jca rabi
i-na{?)\-si-na tur-ru-sa-Jcu, den Zimmern, AO VII, 3, 14 übersetzt: „auf dein großes
Licht sind ihre Augen dir zu gerichtet“. Etwas autfallend ist dabei die zweifache
Dativkonstruktion von taräsu; es ist nicht ausgeschlossen, claß in K. 4872 der
Anfang und in K. 5069 der Schluß der Zeile ein wenig anders gelautet hat. Fiir
die Auf'fassung des -Jcu als Dativ ist clies aber, soviel ich sehe, nicht von Belang-

5) Die Vorlage von K. 4618 — wenn anders dafür eine einheitliche anzu-
nehmen ist — kann also allerdings älter gewesen sein als die von K. 4995; vgl.
St. Lanudon, Sumerian and Babylonian Psalms (Paris 1909), p. 249.

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