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Bezold, Carl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 2. Abhandlung): Astronomie, Himmelsschau und Astrallehre bei den Babyloniern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32164#0047
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Babylonische Astronoraie, Himmelsschau und Astrallehre.

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Fall ist bekanntlich die vielbesprochene Stelle K. 736 (Rep. 139),
rev. 1: Meissner, ZA 8, 81; Jensen, ebd. 80, N. 2; KB 6, 410;
Delitzsch, HWB 586 a; Thompson, 1. c. II, p. lviii ; Jstr. 47 7 9.

71) Die Wortspiele sind ähnlicher Art wie sie Jastrow in
zahlreichen Fällen für die Leberschautexte festg-estellt hat. Vg-1.
z. B. Rep. nos. 117 (Jstr. 493), obv. 1 f. \ (ilmi): CXJt *^~(((
(*iltimü); 176 [Jstr. 662], obv. 3.5 izziz : izzaz\ 244 [Jstr. 688J
— 246, obv. 1-3. 5 ana inuhbi Sin . . . izziz : izzaz . . . mubb 1
mäti-su und 247, wo eingangs Venus für ihre lange Sichtbar-
keitsdauer gepriesen wird (mi-i-mc ra~*-a-mu an-ni-u sd (tlu)
Istar a-na sarri bili-ja [t]a-ra- -a-niu-u-ni »(was =) wie gross ist
doch diese Liebe, die du, o Ischtar, meinem Herrn König er-
weisest (energ.), etc.) und (rev. 1 ff.) die Zitate folgen: \jnuma
(ilu) DIL.B[AT] man-za-sa ur-ri-ik [üml?] (pl) sarri *ultara-
kü (pl) [inuma Istar ?] kakkabu-sa ib-ru-um-ma innamir (ir) sar
mäti baläia ur-rak »[wenn Venjus ihren (Sichtbarkeits-)Ort lang
erhält, werden [die TageP] des Königs lang erhalten wer-
den; [wenn das Gestirn der Ischtar] zögert und sichtbar bleibt,
wird der König des Landes ein langes Leben haben«. Aehnlich
noch Rep. 206, obv. 5 fF.: inuma (kakkabu) DIL. BAT manzaz-za
ü-ki-in ümi (pl) rubi *ultarakü (pl) kit-tum ina mäti ibasi(si)
»wenn Venus ihrem (Sichtbarkeits-)Ort treu bleibt, werden die
Tage des Fürsten lang erhalten werden, Treue (bzw. Gerechtig-
keit) wird im Lande sein« (der bisher — auch von Jstr. 614 —
missverstandene Schluss des Textes: a-na litti lü (coll.) immiri
suu (coll.) lä itibi »der Kuh werden Stiere, dem Schaf Widder
sich nicht nähern« erinnert an H'öllenf. 77. 89 u. ä.). — Es
scheint, dass sich ein solches Wortspiel auch bei einem Vulgär-
Ausdruck findet, wenn anders wir das Recht haben, die be-
kannte Aussprache It neben rt als vulgär zu bezeichnen. Rep.
77, obv. 4 ff. und 60, rev. 1 ff. wird zitiert: inuma Sin ina ta-
marti-su (var. ) su) sa-pi-il (var. us-tap-pil-ma innamir(ir)) sü-pu-
ul (var. pul)-ti mäti rüqti(ti) (var. ru-uq-ti) a-na (var. ana) sar
kissati ilakam(kam) (var. (am)) »wenn der Mond bei seinem Er-
scheinen niedrig steht, aber (doch) zu sehen ist, so wird die
supultu eines fernen Landes zum König der Welt kommen«;
und das gleiche Zitat in Rep. 66 (Jstr. 465), rev. 2 ff.: [inuma
Sin 111a tam]arti-su ü-sap-pil-ma innamir(ir) [si?]-pil-ti mäti
rüqti(ti) [ana] sar kissati ilak(ak) wird dort erläutert (<!) durch
(amilu) mär-sipri \ana sarri od. dgl.] il-la-ka »d. h. ein Bote
 
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