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Schubert, Hans von; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 3. Abhandlung): Die Anfänge des Christentums bei den Burgundern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32165#0008
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8

Hans von Schubert:

Orosius.

Burgundionum quoque etc. (sielie
oben).
Anno autem undecimo sui Valen-
tinianus, cum Sarmatae sese perPanno-
nias diffudissent easque vastarent,
bellum in eos parans apud Brigitio-
nem oppidum subita effusione sangui-
nis, quod graece apoirlexis vocatur,
suffocatus et mortuus est.
Post quem Gratianus filius Occi-
dentis imperium tenuit Valente patruo
in Orientis partibus constituto; Valen-
tinianum etiam, fratrem suum parvum
admodum, socium creavit imperii.

Hieronymus.
petebat intento, saepe nostrorum fu-
neribus pasta: cuius eruptionis pri-
mae procellam Nannenus sustinuit
comes, regionibus isdem adpositus —
-—, Romani clausos hostes eductis
gladiis obtruncabant: nec quisquam
eorum genitales revisere potuit lares
Burgundionum 80 fere milia, quot
nuncpram antea, ad Rhenum descen-
derunt.
Quia superiori anno Sarmatae
Pannonias vastaverant, idem con-
sules permansere. Valentinianus su-
bita sanguinis eruptione, quod graece
apoplexis vocatur, Brigitione moritur.
Post quem Gratianus adsumpto in
imperium Valentiniano fratre cum
patruo Valente regnat.

In dem ganzen Kapitel 32 findet sicli also, wenn wir von der
uns beschäftigenden Stelle zunächst absehen, keine einzige originelle
Nachricht. Das Verfahren des Verfassers tritt klar zutage. Im ganzen
paraphrasiert er nur seine Quelle oder seine Quellenkombination und
entnimmt ihnen auch die Raisonnements. Dabei setzt er bei clen
Gründen, die Valens zuerst zur Zurückhaltung veranlahten, statt
der Rücksicht auf Athanasius willkürlich clie auf' Valentinian ein,
weil ihm das offenbar richtiger schien. Deutlich zeigt sicli clie
erbauliche Tendenz, von der clas ganze Werk eingegeben ist.
Augustin hatte seinen Scliüler, clen spanischen Presbyter, veran-
laßt, aus der Geschichte den apologetischen Beweis für clie These
zu führen, dah das Elend der Gegenwart nicht gegen die Wahr-
heit des zum Siege gelangten Ghristentums zeuge: die Zeiten
früher waren mindestens so schlimm, uncl die Gegenwart enthält
mehr Licht, als man unter clem Eindruck des Falles von Rom 410
und cler Überflutung cler Provinzen durch die Germanen zunäc-hst
denken sollte. Glaubenszeugnisse sincl an vielen Stellen der Ge-
schichte zu finden: clie gotischen Christen, die Athanarich verfolgte,
lassen sich auch als glorreiche Märtyrer betrachten und ihre Flacht
 
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