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C. Bezold und Fr. Boll:
halten müssten, dass der grosse Genosse des Platon wirklich
die Urgestalt dieses Textes selbst verfasst hat, muss doch kon-
statiert werden, dass sich die Ueberschrift Evöo£lov nun ganz
schlagend bestätigt hat und ein Zusammenhang mit Eudoxos
erwiesen ist. Es muss aber dem Eeser des Textes, und zwar
sowohl in der nach Eabeo benannten Gestalt bei Lydus wie in
der Evdoigiov überschriebenen,die Tatsache auffallen, dass in
diesem Abschnitt alle die Prophezeiungen über Schicksale von
Königen, Kriege u. s. f. fehlen, die in den andern Texten neben
den meteorologischen Voraussagungen stehen (vgl. weiter unten
S. 14 ff.). 1 2) Man kann nicht umhin, sich dabei an eine Bemerkung
am Anfang von Sextus Empiricus’ Schrift adv. astrol. zu er-
innern, wo er eine Untersuchung neql äorQoloyiag verspricht,
aber weder über die eigentliche Astronomie hier sprechen zu
wollen erklärt, noch über rfjg jzagä roTg jiegl Ev d 0| ov xai c'In-
nagyov xal rovg öjuoiovg TtQOQQijrLxfjg dvvdjueoog, fjv dfj xal äorQo-
vo^uav rLveg xalovoL (rfjQLjOLg yaQ eoriv em (paivojuevoLg cbg yecoQyia xal
xvßeQvrjrLxfj, äcp' fjg eorcv avyjuovg re xal enojLcßQiag XoLjuovg re
xai o eio juov g xai äXXag r o Lovr 00 d eig rov neQieyovrog juera-
ßoXäg nQo&eoni£eiv). Genau diese Charakteristik müsste man
der in dem obengenannten Text vorliegenden Art von nQOQQrjnxfj
reyvzj von selbst geben: dem Bilde, das man sich nach Sextus von
derartigen Schriften desEudoxos — oder unter Eudoxos’Namen —
machen muss, träte man also nicht zu nahe, wenn man es sich
nach dem hier vorliegenden Text ausgestaltete. Wer die fol-
genden Seiten liest, wird bald finden, dass es sich hier um ein
absichtliches Ausscheiden des unmittelbar Menschenschicksale
betreffenden Teiles 3) der chaldäischen Kunst handeln muss; und
wir wissen ja, dass gerade Eudoxos ,,opinatur, id quod scriptum
reliquit, Chaldaeis in praedictione et in notatione cuiusque vitae
ex natali die minime esse credendum” (Cic. de divin. II 42, 87).
1) Als wesentlicher Unterschied zwischen beiden ist nur zu erwähnen, dass
bei Lydus p. 95, 2 sx Jtagaöofjov ös olovsi xfjg nqovoias steht, dagegen bei ‘Eu-
doxios’ Catal. VII, 186, 26 lediglich sx jiagadotjov. Der fromme Zusatz gehört
wohl dem Lydus.
2) Dass auch Eudoxos’ Name dafür missbraucht wurde, lehrt Catal. VII,
164, 14. 27 u. s. w.; übrigens auch unser Text Catal. VII, 183 fr. selbst, insofern
der Name Eudoxos über dem Ganzen steht, obgleich doch die zweiten grösseren
Abschnitte offenbar erst aus makedonischer Zeit stammen.
3) Denn Xoijuög kommt ja so gut wie Dürre oder Regen oder Teuerung
der Feldfrüchte u. s. f. aus dem jzsqls%ov, der Atmosphäre.
C. Bezold und Fr. Boll:
halten müssten, dass der grosse Genosse des Platon wirklich
die Urgestalt dieses Textes selbst verfasst hat, muss doch kon-
statiert werden, dass sich die Ueberschrift Evöo£lov nun ganz
schlagend bestätigt hat und ein Zusammenhang mit Eudoxos
erwiesen ist. Es muss aber dem Eeser des Textes, und zwar
sowohl in der nach Eabeo benannten Gestalt bei Lydus wie in
der Evdoigiov überschriebenen,die Tatsache auffallen, dass in
diesem Abschnitt alle die Prophezeiungen über Schicksale von
Königen, Kriege u. s. f. fehlen, die in den andern Texten neben
den meteorologischen Voraussagungen stehen (vgl. weiter unten
S. 14 ff.). 1 2) Man kann nicht umhin, sich dabei an eine Bemerkung
am Anfang von Sextus Empiricus’ Schrift adv. astrol. zu er-
innern, wo er eine Untersuchung neql äorQoloyiag verspricht,
aber weder über die eigentliche Astronomie hier sprechen zu
wollen erklärt, noch über rfjg jzagä roTg jiegl Ev d 0| ov xai c'In-
nagyov xal rovg öjuoiovg TtQOQQijrLxfjg dvvdjueoog, fjv dfj xal äorQo-
vo^uav rLveg xalovoL (rfjQLjOLg yaQ eoriv em (paivojuevoLg cbg yecoQyia xal
xvßeQvrjrLxfj, äcp' fjg eorcv avyjuovg re xal enojLcßQiag XoLjuovg re
xai o eio juov g xai äXXag r o Lovr 00 d eig rov neQieyovrog juera-
ßoXäg nQo&eoni£eiv). Genau diese Charakteristik müsste man
der in dem obengenannten Text vorliegenden Art von nQOQQrjnxfj
reyvzj von selbst geben: dem Bilde, das man sich nach Sextus von
derartigen Schriften desEudoxos — oder unter Eudoxos’Namen —
machen muss, träte man also nicht zu nahe, wenn man es sich
nach dem hier vorliegenden Text ausgestaltete. Wer die fol-
genden Seiten liest, wird bald finden, dass es sich hier um ein
absichtliches Ausscheiden des unmittelbar Menschenschicksale
betreffenden Teiles 3) der chaldäischen Kunst handeln muss; und
wir wissen ja, dass gerade Eudoxos ,,opinatur, id quod scriptum
reliquit, Chaldaeis in praedictione et in notatione cuiusque vitae
ex natali die minime esse credendum” (Cic. de divin. II 42, 87).
1) Als wesentlicher Unterschied zwischen beiden ist nur zu erwähnen, dass
bei Lydus p. 95, 2 sx Jtagaöofjov ös olovsi xfjg nqovoias steht, dagegen bei ‘Eu-
doxios’ Catal. VII, 186, 26 lediglich sx jiagadotjov. Der fromme Zusatz gehört
wohl dem Lydus.
2) Dass auch Eudoxos’ Name dafür missbraucht wurde, lehrt Catal. VII,
164, 14. 27 u. s. w.; übrigens auch unser Text Catal. VII, 183 fr. selbst, insofern
der Name Eudoxos über dem Ganzen steht, obgleich doch die zweiten grösseren
Abschnitte offenbar erst aus makedonischer Zeit stammen.
3) Denn Xoijuög kommt ja so gut wie Dürre oder Regen oder Teuerung
der Feldfrüchte u. s. f. aus dem jzsqls%ov, der Atmosphäre.