Metadaten

Bezold, Carl; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 7. Abhandlung): Reflexe astrologischer Keilinschriften bei griechischen Schriftstellern — Heidelberg, 1911

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32169#0031
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Reflexe astrol. Keilinschriften bei griech. Schriftstellern.

3 1

das andere idir, wird im Lande Gerechtigkeit sein und der Sohn
mit seinem Vater Gerechtigkeit pflegen; und wirldich wurde
am 14. (Monats-)Tag der Mond zusammen mit der Sonne (124:
»Gestirn mit Gestirn«, 150 »Mond und Sonne mit einander«)
gesehen«; d) Rep. 1240 12 = 142 0 6 ff.: Tnuma Sin ina tamarti-
su (124 nur Inuma) qarnu qarna i-dir inllu ilkam(kam) üma
iq (kan) ilu itti ili (142 sit-su-nu a-pa-mis) innamar-nia (142 inna-
marü (p\)-[nia], Raum für ma in der Edition angedeutet) »Wenn
beim Mond-Aufgang (?) ein Horn das andere idir, wird eine Flut
kommen; und wirklich wurde am 14. (Monats-)Tag Gestirn mit
Gestirn (142 »ihr Aufgang zusammen«) gesehen«. Die Quellen
dieser letzteren beiden Zitate in der Abfassungsart »F 2« sind
wiedergefunden (vgl. Jastrow 4ö8 2, 573 1), nämlich zu Zitat c):
Sin in, 51 f. Inuina Sin Sarnas iksudamma itti-su ii-tin-tu qarnu
qarna i-dir ina mäti kit-tu ibasi-ma märu itti abi-su kit-tu i-ta-mi
sa üma 14 (kan) ilu itti ili innamar »Wenn der Mond die Sonne
einholt und mit ihr Opposition hat, (während) ein Horn das
andere idir, wird im Lande Gerechtigkeit sein und der Sohn
mit seinem Vater Gerechtigkeit pflegen; in der Tat wurde am
14. (Monats-)Tag Gestirn mit Gestirn gesehen“, und zu Zitat d):
Sin in, 35 f. Inuma Sin ina tamarti-su qarnu qarna i-dir mTlu
ilkam(kam) sa ürna 14 (kan) itti Samas innamar i-di-ru malü
a-ma-ru üma 14 (kan) sit-su-nu a-ka-mis innamar-ma »Wenn
beim Mond-Aufgang(P) ein Horn das andere idir, wird eine Flut
kommen; in der Tat wurde er (der Mond) am 14. (Monats-)Tag

mit der Sonne gesehen,.nämlich am 14. (Monats-)Tag

wurde ihr Aufgang zusammen gesehen«. Ein Vergleich dieser
letzteren Quelle mit dem aus ihr geflossenen Zitat d) lehrt deut-
lich, dass die Worte i-di-ru malü a-ma-ru den Text unter-
brechen 1); sie können deshalb nicht anders aufgefasst werden
denn als Glosse, die da besagt: »idlru (bedeutet) voll
machen, voll sein«. — Ad 26. mussü, wörtlich »Erglänzen-
machen«, neben agü »(leuchtende) Scheibe« ist bekannt: Muss-
Arnolt, HWB 597 b. — Ad 27. itiqu »weiterziehen, verlassen«
z. B. auch Adad xii, 32 : Nirgal u Allamu pirik mäti ittiqü »Nirgal
und Allamu werden den Bereich des Larides verlassen«.

Nach diesen, zum Teil von den assyrischen Gelehr-
ten selbst gegebenen 2) Erklärungen darf wohl folgende

1) Ganz anders Jastrow 572h

2) Vgl. zu 2, 3, 4, 19 und 24.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften