Reflexe astrol. Keilinschriften bei griech. Schriftstellern.
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Lydus 48, 14 ff. [ei xaxä xfjv TtQcorrjv rj devregav 99vl]ax[v fj
oehjvrj äjavÖQä cpatvoao, noXefxog eozar sl de xarä xfj[v eoj’&tjvfjv,
eiQrjvrjv /itex[ä eXXetJrpetog xöov emfxr/djetcov dr/Xot. Und die augen-
scheinlich entsprechende Keilschriftquelle lautet:
Sin xxv, 1 lnuma ina (arjpu) Nisani atalü masarta bararlta
iskun ub-bu-tu ibasi-ma aJju afaa-su idäk
2 inuma ina (arjju) Nisani atalü masarta qablita iskun ibür
mäti lä issir
3 imima ina (arlqit) Nisani atalü masarta saturri iskun sarru
ana sarri sulma(ma) isapar(ar), d. i.:
»(1) Wenn im (Monat) Nisan (März-April) eine Verfinste-
rung in der ersten Nachtwache stattfindet, wird Vernichtung
sein; einer wird den andern töten;
(2) wenn im (Monat) Nisan eine Verfinsterung in der mitt-
leren Nachtwache stattfindet, wird der Feldertrag des Landes
nicht gedeihen;
(3) wenn im (Monat) Nisan eine Verfinsterung in der Mor-
gen-Nachtwache stattfindet, wird ein König dem andern den
Frieden entbieten«.
Dem nachprüfenden Leser wird der Unterschied zwischen
L und dem Keilschrifttext nicht entgehen, dass dort eXXenptg
xöjv intxrjdetoov zur Morgennachtwache, dagegen bei dem Assyrer
vielmehr zur mittleren Nachtwache gehört. Es war nun eine er-
freuliche Bestätigung der Richtigkeit des von uns eingeschla-
genen Weges, dass sich nachträglich in dem schon 1903 von
Cumont als nächster Paralleltext zu dem Lyduskapitel erkann-
ten 'Melampus’ (vgl. o. S. 6) gerade diese Abweichung als eine
Besonderheit des Textes bei Lydus erwies; denn Melampus
stimmt vielmehr mit dem Assyrer überein (Catal. IV, 113, 1):
’Eäv ev vÖQO%6cp fj oeXfjvrj xaxä xf/v nQCoxrjv f] xfjv devxeQav cpvXa-
xfjv ä/uavQCO&fj, noXe/uovg or/pta'tvet xal äxaxaoxaotag (das passt vor-
züglich zu dem »einer wird den andern töten« 1) des Assyrers,
das sicherlich einen Aufruhr, nicht bloss einen Krieg bezeichnen
soll), otxov Se onavtav (die dritte Nachtwache ist durch die
Nachlässigkeit des Excerptors oder Abschreibers ausgefallen,
was gegen Ende solcher Texte stets iiberhand zu nehmen pflegt).
1) Zum Ausdruck vgl. auch ällrjloocpayLa in den Brontologien Catal. IV,
170,5; 17 1, 19; VII, 228,3, sowie in dem letztgenannten Brontologion 230, 15 01
ävd’Qconoi ävö’QOJnovg xsiQoooovrai; älhjloopovio. bei Nech.-Petos. Catal. VII, 147, 35-
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Lydus 48, 14 ff. [ei xaxä xfjv TtQcorrjv rj devregav 99vl]ax[v fj
oehjvrj äjavÖQä cpatvoao, noXefxog eozar sl de xarä xfj[v eoj’&tjvfjv,
eiQrjvrjv /itex[ä eXXetJrpetog xöov emfxr/djetcov dr/Xot. Und die augen-
scheinlich entsprechende Keilschriftquelle lautet:
Sin xxv, 1 lnuma ina (arjpu) Nisani atalü masarta bararlta
iskun ub-bu-tu ibasi-ma aJju afaa-su idäk
2 inuma ina (arjju) Nisani atalü masarta qablita iskun ibür
mäti lä issir
3 imima ina (arlqit) Nisani atalü masarta saturri iskun sarru
ana sarri sulma(ma) isapar(ar), d. i.:
»(1) Wenn im (Monat) Nisan (März-April) eine Verfinste-
rung in der ersten Nachtwache stattfindet, wird Vernichtung
sein; einer wird den andern töten;
(2) wenn im (Monat) Nisan eine Verfinsterung in der mitt-
leren Nachtwache stattfindet, wird der Feldertrag des Landes
nicht gedeihen;
(3) wenn im (Monat) Nisan eine Verfinsterung in der Mor-
gen-Nachtwache stattfindet, wird ein König dem andern den
Frieden entbieten«.
Dem nachprüfenden Leser wird der Unterschied zwischen
L und dem Keilschrifttext nicht entgehen, dass dort eXXenptg
xöjv intxrjdetoov zur Morgennachtwache, dagegen bei dem Assyrer
vielmehr zur mittleren Nachtwache gehört. Es war nun eine er-
freuliche Bestätigung der Richtigkeit des von uns eingeschla-
genen Weges, dass sich nachträglich in dem schon 1903 von
Cumont als nächster Paralleltext zu dem Lyduskapitel erkann-
ten 'Melampus’ (vgl. o. S. 6) gerade diese Abweichung als eine
Besonderheit des Textes bei Lydus erwies; denn Melampus
stimmt vielmehr mit dem Assyrer überein (Catal. IV, 113, 1):
’Eäv ev vÖQO%6cp fj oeXfjvrj xaxä xf/v nQCoxrjv f] xfjv devxeQav cpvXa-
xfjv ä/uavQCO&fj, noXe/uovg or/pta'tvet xal äxaxaoxaotag (das passt vor-
züglich zu dem »einer wird den andern töten« 1) des Assyrers,
das sicherlich einen Aufruhr, nicht bloss einen Krieg bezeichnen
soll), otxov Se onavtav (die dritte Nachtwache ist durch die
Nachlässigkeit des Excerptors oder Abschreibers ausgefallen,
was gegen Ende solcher Texte stets iiberhand zu nehmen pflegt).
1) Zum Ausdruck vgl. auch ällrjloocpayLa in den Brontologien Catal. IV,
170,5; 17 1, 19; VII, 228,3, sowie in dem letztgenannten Brontologion 230, 15 01
ävd’Qconoi ävö’QOJnovg xsiQoooovrai; älhjloopovio. bei Nech.-Petos. Catal. VII, 147, 35-