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Bezold, Carl; Boll, Franz; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 7. Abhandlung): Reflexe astrologischer Keilinschriften bei griechischen Schriftstellern — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32169#0048
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48

C. Bezold und Fr. Boll:

i, 14 ana ^J^.) (ilu) DIL.BAT illak-ma »wenn Venus im (Mo-
nat) Tebet einen Bart hat, wird der König geringgeachtet wer-
den, und wirklich trat Mars (?, bzw. »ein Planet«) vor Venus
hin« — also ziqna zaqnat ein bildlicher Ausdruck für das Leuch-
ten (Aufleuchten?, nabätu, vgl. die Glosse Z. 21) eines Sterns in

nächster Nähe (*- bzw. I <L bzw. kdd, vgl. Z. 25 h) der
leuchtenden Venus und zunächst keine Astralmythologie;
vgl. K. 9299, 14 f., Meissner, SAI Nr. 10037, sowie K. 12860 6,
dazu A. Jeremias, (AO 1 39 =) AO 2 112 und dagegen mit Recht
Jastrow, Rel. I, 544, N. 1; — endlich Harper 355^8 fT.: sarru
it-ti in-tu-ti-su i-qal-lil »der König wird bei (wohl besser als
»mit, samt«) seinen Magnaten geringgeachtet sein«.

'd) Vgl. oben unter 0 wo die Var. ni-ru-bat die phonetische
Lesung' und die Parallen Jjarab ali u namlsu, Jqarab naml die Be-

deutung (Form von 1/niKj, zu letzterer Delitzsch, HWB

125 b, Meissner, Suppl. 15 b) sichern. Das Ideogramm

»Feind« ist daher hier ausgeschlossen, trotz cäft fin
T Sin xxxv, 15.

1) Man erwartet nach dem griech. äno'&Xixpi.g (s. u.) »wird
nicht gedeihen« (Jä issir), wozu folgendes bemerkt werden darf:
1. ist es bei der ausserordentlich grossen Häufigkeit der Phrasen
ibür(u inäti) issir und damit abwechselnd ibür(u mäti) lä issir
nicht ausgeschlossen, dass einmal ein lä yq- bzw. von

einem Schreiber versehentlich ausgelassen wurde, wie das
wohl auch sonst vorgekommen sein mag'; vgl. — die Verlässig-
keit der modernen Editionen vorausgesetzt — Rep. 16405 mit
der Quellenstelle Sin m, 30, wonach in letzterer zwischen Hqiramma
und innamir A zu erwarten ist (anders Jastrow 57 1 s); 2. wird
gelegentlich von dem Verfasser oder dem Redaktor einer Quelle
das negative neben dem positiven Resultat einer astrologischen
Beobachtung- den Benützern dieser Quelle zur Auswahl gelas-
sen ; vgl. Adad xxxv, 2 : 1 nisirtum ina mäti ibasi \ lä ibasi »Ein-
künfte(?) werden im Lande sein (q =) beziehungsweise nicht sein«;
3. wäre denkbar, dass ein Redaktor, der der oben, S. 23 be-
schriebenen »Theorie« huldigte, das seiner Quelle (die der
griechischen Ueberlieferung intakt zu Grunde lag) absichtlich
getilgt hätte.
 
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