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Gerhard, Gustav A.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1911, 8. Abhandlung): Ein gräko-ägyptischer Erbstreit aus dem zweiten Jahrhundert vor Chr. — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.32170#0018
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G. A. Gerhard:

Spiegelberg sprechen. Daß sich bei ’ATroXXmvia f] Kai £eju,uu)v0is
(ebenso wie beim X rater des Kallimedes-Patus ’AttoXXuuvio<; 6 Kai
¥ep,uuuv9iiq) der griechische und der ägyptische Name gegenseitig über-
setzen, kann schon der Nicht-Ägyptologe erkennen (Apollon-Month).

2/3 KaXXippöou tou ÄttoXXluviou oc, TTaTOui; Yeuutuvöou] Für
die Anordnung der Doppelnamen von X rater und Sohn sind zwei
verschiedene Modi gebräuchlich. Entweder wird in einer einheit-
lichen Gruppe jedem der beiden griechischen Namen sogleich seine
ägyptische Entsprechung beigefügt (KaXXigijöriq oc, Kai ITaTou<; ÄttoX-
Xluvi'ou tou Kai YeppLuvöou), oder aber es stehen wie in unsrem Falle
mit augenfälliger Trennung der zwei Sprachen das griechische und
das ägyptische Namenpaar (Sohn und Vater) jedes für sich. Die
letztere Ausdrucksweise findet man z. B. auch im P. Lips. 7, G f.
Xaiphpovi TTaviö'Kou tuji Kai Epievoucpei Tejupivioq, wo sie vom Fteraus-
geber (S. 2G) verkannt ist. — Für den Schluß auf die wirkliche
Nationalität der betreffenden Personen ist hei den Doppelnamen
bekanntlich clie gröFate Vorsicht geboten. Bei Kallimedes-Patus
haben wir es vermutlich ähnlich wie bei der Familie seiner Frau
(o. S. 5ff.) mit allmählicher, nur stärkerer Ägyptisierung ursprüngiich
griechischen Blutes zu tun. Seine Gattin KaXißu; und die Söhne
der beiden (o. S. 7) führen blofs noch ägyptische Namen.

4- Tou TTpoyexpaiupevou TraTpö^ pucuv | Nach dem einleitenden
ÄötKoupai uttö tou öeivo<j der ptolemäischen Petition pflegt sich das
Foigende mit einem anknüpfenden ydp ausdrücklich als Begründung
zu geben. Vermißt wird das yap nur höchst selten. Ich notiere zu
dem vorliegenden Beispiel noch P. Petr. II, 4, 1; Magd. 10; Par. 23.

4/5 TTToXejuaiou tou EpjuoKpaTOu ö<; rjv tluv Aioöötou ireZiüjv |
Über die vollen Nomenklaturen, sowie über die militärische Stellung
des Hermokrates uncl des Ptolemaios s. o. S. 5f. Wie Piolemaios
zur Infanterie cles Diodotos gehörte, so haben wir seinen späteren
Schwiegersohn Dryton nach Ausweis von dessen zweitem oben
(S. 8f.) niit. clen ITeidelberger Ergänzungen gegebenen Testament
(Z. 15) bei der Kavallerie des gleichen Diodotos gefunden. Damit
scheint sich’s zu erklären, wie Dryton mit der Ptolemaiosfamilie
bekannt ward. Jenen Kommandanten Diodotos giaube ich übrigens
auch in dem Strahburger demotischen P. 21 (S. 22 Spiegelberg:
Kaufkontrakt aus Pathyris vom Jahre 145 v. Ghr.; vgl. auch P. dem.
Berl. 3097 -f- 3070) zu erkennen, wo ein 'Steuererheber (?) unter
den Leuten des Titutus’, d. h. wohl ein ypap,uaTeuc; tujv Aioöötou
Tre^üjv o. ä. (vgl. Bouche-Leclercq IV, S. 51, 2) vorkommt.
 
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