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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 12. Abhandlung): Zur Sprache der lateinischen Erotik — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32887#0005
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Zur Sprache der iateinischen Erotik.

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lieber mit Ilia^), sodann mit Lavinia und endlich mit dem viel-
gepriesenen Muster der Keuschheit, /?in*/Ai6 yuru
(Properz IV 11, 53).
Auf Properz II 15, ein in seiner Art ganz einzig dastehendes
Lied, verweist also Statius den Freund als Vorbild, und er tut dies
mit bestem Recht, weil dies Lied, wie ich schon in einer Rezension
RoTHSTEiNS einmal kurz andeutete, selbst von Hochzeitsliedern be-
einfluht scheint. Rerührt sich doch der Eingang: ett o /M Ac/M/e
/hcü? 5eu^e mef5 eng mit des Ticidas Hochzeitslied (fr. 1
Rährens): /c/Lc ^ec^M^e /a/f&MsAo/e oouoW^MSp) DieÜbertragung des
τόπος ist begreiflich, denn die Elegie des Properz ist tot, wenn wir
sie nicht von der ersten Vereinigung mit einer neuen Herrin und
der Mmr verstehen. Aus einer ähnlichen Übertragung erklärt
sich v. 35 ff.: ahgMe s/c Mo.s vmc/re cn/ewu, Ke/Jes
M/ so/vere/ cNes: Ah?ew%<Zo /MMc/ue sm/ /w u)%o?*e
co/M?w5ue, d!iuscM/MS e/ /o/Mm /ewZuu coM/M^m.'^) Airru/ ^M/ /iMeiM
vesmA gMcie?*// uwoWs.- FerMS OOMO?* MM//M?u uov// /Μ0ο*ο iMo&MM.
Ich habe früher einmaR) behauptet, dah s/c vmc/re cu/eMM, M/ MM?M-
gMUw so/ve?*e/ M//u c//es in übertragenem Sinne gemeint sein müsse.
Dagegen weist RoTHSTEiN (a. a. 0. 451) auf die allbekannte Tatsache,
3) Auf römisehe Vorbilder könnte Horaz Sat. I 2, 126 raten iassen :
ef Fg'grM (etwas anders Od. III 9, 8 : BowaMa vhytM ciuWor 7ü<%). Das
Beispiel könnte zugleich gewähit sein, um den in Hochzeitsliedern beliebten
Vergleich Sapphos (fr. 91 B^) in Erinnerung zu rufen: γάμβρος έρχ&ται Ισος
"Αρευϊ.
^=) Dem Bruchstück entspricht bekanntlich Catull 61, lllff. : o cM&Be,
$Mod owMf&Ms .... CaMdido poJg Acfü QMas fMO v0M?MMi oro, QMMMfo.
(?<3M<A<2, ^MMe να^α Aocfe, qMuc 7%e<Ao Je GaM</caC Unsicher bleibt ein Ver-
gleich der Worte $Mi2%ia /M?i (v. 6) oder qMiww v<2f/o amjpBiCM w7Mo:7MMS
&7*<3cMa (v. 9) mit CatuII 62, 60 oder 61, 206 ; nur daß auch sie zu den An-
deutungen der Hochzeitslieder passende Ausführungen geben, kann man
vielleicht behaupten.
^) PoM/M^M)M Hss. Ich bedauere, daß ich das im Herrnes 31, 211A.
durch einen Hinweis auf Sophokles ή πασα βλάβη zu verteidigen gesucht habe.
Der von RoTHSTEiN, PhiloIogus 59, 462A., an mir gerügte Fehler, überlieferte
Lesungen nur deshalb zu verdächtigen, w^eil sie das Gefühl verletzen, ist in-
zwischen in mir stärker geworden. Für fofMW in der Bedeutung 'ein einheit-
liches Ganze' vgl. Horaz, A. P. 34 : ^Mia poMcre foÜMM MeseMf, Cicero De
orat. II 356 : a.rs (BeeK<B .... AaMe v/w, Mo% Mf foüiw aiiqMÜ/, CMiMS
2M 2M</0MMS Mos^'M pars ΜΜ^α sü, ρατ*/αί οί ρτΌθτοοί o. g. s. Durch die leichte
Anderung gewinnen wir jedenfalls, daß w%<Mae ü? aiMore durch die Steigerung
ίοίΜΤΜ coMm^/o aufgenommen wird.
D Ilermes 31, 210 A.
 
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