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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 12. Abhandlung): Zur Sprache der lateinischen Erotik — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32887#0012
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12

Richard Reitzenstein :

daß sie das aufrichtig verheihen kann, dann dauert der hierdurch
geschiossene Bund ewig und wird heilig gehalten. Das Gehet an
die Götter (v. 3 rK ?Mcc^M/) tritt ungezwungen ein, weii Gatull sich
bei ihnen verpflichtet. Das zeigen 76, 3. 4, weiche hierauf Be-
zug nehmen: suMchma /idc^M Mec /oe&re w M//o
nd /ccAendo.s munhte λθΜΜ'κο.?, und sie zeigen, wenn ich nicht
irre, zugieich, dah Gatuil c. 109 den Genetiv cwMCiYme zu /oe&os mit
Absicht gesetzt hat, um diese Verpflichtung von anderen Treuver-
pflichtungen (/oedere bn M//o/ zu unterscheiden. Ganz unmögiich
scheint es mir, dah Gatuil hier eine konventioneile Phrase benutzt,
die, aus dem Mietsvertrag der Hetäre entsprungen, allmählig einen
weiteren Sinn angenommen hätte — um so unmögiicher, als er ja
gerade dies /bodMS mit anderen /bc&fa des wirklichen Lebens gleich
emphndet. Wir werden von Anfang an geneigt sein anzunehmen,
dah sicli der Begriff des /ocdMS cnMzcVmc im Leben entwickelt hat. —
Die klassische Stelle für dies /bec?MS cnMchorhuM bietet Properz
in einem eng zusannnenhängenden Liederpaar, das, etwa wie I 8"*
und I 8'h zusammengehört und das ich ganz anführen muh (III 20):
A.
Gredbs CMiM m-oc pocse hmc Mce-ohMAse /ic/Mrecc,
-ehbbsV α /ec(o gMC?n chn*e oe/o. ζΑο F
ÜMrMO, gM^ ^Mcro jcobo^ MCMhcre pMC^a/M.-
/oM/wc ch hccrcme.? H/rccci /o(o /bPF
5 H7 fM deo.s / bM /cMc/ös 7ncMMM verbec/ ^)
/ors?YccM ?7/c cc/fo pcc/MS ccmorc /ercch —
/Pu' /'oreMcc po/ens, .smh co..shce LLHccch'.s ccr/e.s
S/l/cMc/tc/otg'MC ot doc/o /cc?Mcc rc/cc^c/ aoo;
.Pbr/MMCbM c/0)MM5 — )MOc/o 5// /f&Z /ΐ&Μ (3 7M/CM5.
10 /ü/MS eroöcc Mos/roo CMr-re, pMc//(3, /oro.s.
B.
13 jVoce McVh prcMccc ocMV; jM'ÜMMe c/ccA /eo^orcc Moc/L.'
14 /oMc/CMS CM prMMO, AMMCC, Mcorccce /oro;
^s) Du rufst die Götter um Rache an und bitdest leere Verwünschungen
(vgi. III 11, 3 : cnpzfM obln : du kannst dich
ja durch die Tat rächen ! Der letzte Gedanke wird nicht ausgeführt, sondern
eine stärkere Anstachelung statt dessen angeknüpft (früher : dich hat er
Amrgessen, iiebtos war er immer, jetzt : vieheicht hat er gar einen andern
Schatz).
 
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