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Reitzenstein, Richard; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Philosophisch-Historische Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse (1912, 12. Abhandlung): Zur Sprache der lateinischen Erotik — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.32887#0027
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Zur Sprache der lateinischen Erotik.

27

^22/55 /222/ /*0et/e7*6 /M72/22,
g 721272/22 222 α 7?2 o r e ίί M o e^ ^a?*/e 7*e/7e?*/M 7%e% e5/.
75, 1 W2?2C°^) es% 7?2e?25 2/22/221/22 τίΜΜ, 77zea Ze$&M, ct^/pa
C2/g22e 7Ya se 0/Y7C70 j7e7'cM77 TpSM 5770,
7(3772 Mec 5e72e 2?e//e $22C22/ /Z&i, 52 2)^/22 772 22 /2C25,
72ec <7e5Ös7e7*e ct -772 a 7* e, 077272m 52 /ctce7*e5.
Der Gedanke, der zunächst von dem Yerhäitnis zwischen Mann
und Weib ausgeht, erweitert sich schon in v. 3. 4 und schlieht alle
Treuverhäitnisse, die sich überhaupt denken lassen, ein; /?&5 und
/be&t5 heben sich derartig gegenseitig, dah man sich hüten muh,
/be&t5 nur in dem engen Sinn 'erotischer Bund' zu fassen; 077207*
steht wie in 96, 3. 4 gieichbedeutend mit 227722C2/222; C22//J12 und 0//2C20
entsprechen sich: auf Lesbias Seite die sittiiche Schuid, aufGatulis
Seite die voile Pflichterfüiiung. So ist das innerste Wesen der 07722-
ci/222, das be72e ve//e, bei ihm geschwunden, und doch kann er das
Liebesverhältnis nicht enden, auch wenn sie aile Schuid häuft
und statt der &e72e /hc^o ilnn nur ^7e552772e /btc/o bietet^). Die Em-
phndung nähert sich hier noch mehr dem bekannten (85) oc/t eti 07720;
der Ausdruck 2772pe725t2t5 Μ7Ό7*, dem ein 72072 /2272/i 20772 /e /oc/o ent-
spricht, scheint mir ursprünglicher^).
^?) /?MC und Hss. Die gegen Scaligers und Lachmanns berühmte
tAreinigung und Herstellung imrner wieder vorgebrachten Bedenken: 'es ist
uneriaubt, einer Umstehung hafber die Überlieferung an zwei Steüen zu
ändern' fassen eine methodische Regel der Kritik wie das unverbrüchiiche
Gesetz einer exakten Wissenschaft. Wenigstens solite man dann zwei Lücken
annehmen und zugeben, daß c. 87 nur ein Anfang, c. 75 nur ein Gedichts-
schtuß ist (0//7C20 ließe sich zudem gar nicht deuten ; o//Zcüt?72 772cw2/s könnte
ohne das Vorausgehende höchstens das coi/üarc sein). Daß aus 72M-72C esi
??2eMS i/tt/Mcfu, sobald die zwei Disticha versteht waren, /tttc csi ?Me%s </c-
&2c2c werden mußte, ist ktar ; die Änderung zeigt höchstens, daß die Um-
steilung att ist. Dem Bedenken, an zwtei Stetten zu ändern, könnte man
vielteicht begegnen, indem man M%c es2 ??2CMs t/cc/Mcfu schriebe (vgt. Properz
II 25, 9 : ??2e a???o?"c 2%o </cJMce2 ?2MKa. sc??cc2MS, Hieronymus ep. 14, 7, 2 :
?Mc??s % pyoposZito saepe JeJMCü'M?*), aber der Anschtuß des zweiten Gliedes
durch a2gMc würde unklarer (von solcher Treue ist mein Emphnden zurück-
gekommen und hat sich doch derart . .). Der Preis für die Ersparnis einer
unbedeutenden Änderung wäre zu hoch. Von den Gesetzen der Kritik gitt
mehr, wie von anderen : der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.
^^) /accres sott ats Gegensatz zu vcHc empfunden werden.
^^) Man erinnert sich unwittkürtich des sehr viel früheren Gedichtes 83 :
Lcs&Zu ??22 p?*ucsc722c wo ??2a/a p2M?ü?73(2 J/c/i . . . - iraOa cs2, /?oc csi
MrZ/Mr ci co^Mr/Mr. Der BegriE der Krankheit (Fiebergtut), der in c. 72 attein
hervortritt, tiegt zunächst näher ats jene die Ausdrucksmittel der Zeit schon
 
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