Zur Sprache der lateimschen Erotik.
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zur Hetäre empfunden. Auch sie mochte ja ähnliche Versprechungen
und Huldigungen verlangen, wie Gatuils Geiiebte von dem 'Freund',
und griechisches Empfinden und griechisches Vorbiid muhten hier
stärker wirken. Das Leben selbst wirkt mit ein, die Verhältnisse
auszugleichen. Konnte schon das Verhäitnis des Antonius zu der
Gytheris als eine Art Ehe dargestellt werden, so ist es kein
Wunder, dah Gornelius Gallus dieselbe Haibweitdame^^) in den
Mittelpunkt eines leidenschaftlichen Liederzykius rückt. Weii Gatuil
und vielleicht auch Galvus einen Roman wirklich eriebt haben,
möchten ihn aiie Jüngeren auch erleben, oder suchen, was sie er-
leben, als Roman zu emptinden und demzufolge auch darzustellen.
Ein angenommener iiterarischer Zwang, nur eine Geliebte in einem
solchen Zykius zu nennen, rechtfertigt sich hierdurch zugleich inner-
lich. Es ist begreifiich, dah die römische Eiegie, wenn sie griechische
Vorbilder hatte — woran ich zu zweifein noch keinen Anlah sehe —,
diese hehen und adein muhte, und dah dabei der Ton der pathe-
tischen eiegischen Romanze in das ieichte Gedicht ciringen mußte.
Eeide wurden ja nachweislich nicht als verschiedene Dichtungsarten
gefaßt; nur das Empiinden der Verfasser bestimmte die Höhe des
Tons, und gerade in ihm war eine Wandiung eingetreten. Nicht
in der Entwickiung der Form, wohl aber in der Entwicklung des
Emptindens hängt die römische Eiegie von der Dichtung der Revo-
lutionszeit mit ab.
Sein Verhältnis zu Gynthia will Properz in dem Rückblick IV 7
als /be&cs erscheinen lassen, genau wie jenes /oc&i.s UMu'cPhic, das
er Iii 20 beschreibt. Man denke an IV 7, 21: /bedcHs 7ceM 7uc&
(d. h. /7cr7iv7), c&MS /mHucRi cc rba A7/n UMdxüuv' dhdjUicrc
und vergleiche den Schiuh (v. 93): mwc woa?
so7cc /c?ce&o.- AfectMn. eWs ef )wcc//s odscbccs ossu feruwd") Er hat
durch die Versicherungen seiner uniösiichen Treue den Gedanken an
ein solches Verhäitnis von Anfang an wachgerufen (vgi. z. B. I 12, 19:
nh negMC (unorc uJhuM Mc^M.e c& /mc dcsR/cre /h.s c.s/.- CyWAW
/hP, GynVu'u //uis crB; II 6, 41: nos M;zw MMWg'Mccw, MMMcgMCMM
&<7Mcef ccou'ccc .* Sc-ocpcr ccucc'ccc MÜ/h, sewcper e/ Mccor crcs). Wenn er
II 9, 33 schildert: ccocc .s/c hccer/o WM/ccM/Mr //ccccchcc 6'yr/c.s, 7Vec /o/ccc
/cc&erMo /ccw /^cMcc/ccc/cc Mo/o, ^Mccw c//o /"eMcDcecc MOM coics/cc/ /'oec/MS
^9 Die gegen die Identiäzierung vorgebra.chten Argumente sind m. E.
nicht stichhaltig.
^9 Genau so weist II 9, 35 auf ein feierlich geschlossenes Treubündnis',
IV 3, 69 auf das Treuversprechen in der Ehe.
Sitzungsterichte der üeidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1912. 12. Abh.
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zur Hetäre empfunden. Auch sie mochte ja ähnliche Versprechungen
und Huldigungen verlangen, wie Gatuils Geiiebte von dem 'Freund',
und griechisches Empfinden und griechisches Vorbiid muhten hier
stärker wirken. Das Leben selbst wirkt mit ein, die Verhältnisse
auszugleichen. Konnte schon das Verhäitnis des Antonius zu der
Gytheris als eine Art Ehe dargestellt werden, so ist es kein
Wunder, dah Gornelius Gallus dieselbe Haibweitdame^^) in den
Mittelpunkt eines leidenschaftlichen Liederzykius rückt. Weii Gatuil
und vielleicht auch Galvus einen Roman wirklich eriebt haben,
möchten ihn aiie Jüngeren auch erleben, oder suchen, was sie er-
leben, als Roman zu emptinden und demzufolge auch darzustellen.
Ein angenommener iiterarischer Zwang, nur eine Geliebte in einem
solchen Zykius zu nennen, rechtfertigt sich hierdurch zugleich inner-
lich. Es ist begreifiich, dah die römische Eiegie, wenn sie griechische
Vorbilder hatte — woran ich zu zweifein noch keinen Anlah sehe —,
diese hehen und adein muhte, und dah dabei der Ton der pathe-
tischen eiegischen Romanze in das ieichte Gedicht ciringen mußte.
Eeide wurden ja nachweislich nicht als verschiedene Dichtungsarten
gefaßt; nur das Empiinden der Verfasser bestimmte die Höhe des
Tons, und gerade in ihm war eine Wandiung eingetreten. Nicht
in der Entwickiung der Form, wohl aber in der Entwicklung des
Emptindens hängt die römische Eiegie von der Dichtung der Revo-
lutionszeit mit ab.
Sein Verhältnis zu Gynthia will Properz in dem Rückblick IV 7
als /be&cs erscheinen lassen, genau wie jenes /oc&i.s UMu'cPhic, das
er Iii 20 beschreibt. Man denke an IV 7, 21: /bedcHs 7ceM 7uc&
(d. h. /7cr7iv7), c&MS /mHucRi cc rba A7/n UMdxüuv' dhdjUicrc
und vergleiche den Schiuh (v. 93): mwc woa?
so7cc /c?ce&o.- AfectMn. eWs ef )wcc//s odscbccs ossu feruwd") Er hat
durch die Versicherungen seiner uniösiichen Treue den Gedanken an
ein solches Verhäitnis von Anfang an wachgerufen (vgi. z. B. I 12, 19:
nh negMC (unorc uJhuM Mc^M.e c& /mc dcsR/cre /h.s c.s/.- CyWAW
/hP, GynVu'u //uis crB; II 6, 41: nos M;zw MMWg'Mccw, MMMcgMCMM
&<7Mcef ccou'ccc .* Sc-ocpcr ccucc'ccc MÜ/h, sewcper e/ Mccor crcs). Wenn er
II 9, 33 schildert: ccocc .s/c hccer/o WM/ccM/Mr //ccccchcc 6'yr/c.s, 7Vec /o/ccc
/cc&erMo /ccw /^cMcc/ccc/cc Mo/o, ^Mccw c//o /"eMcDcecc MOM coics/cc/ /'oec/MS
^9 Die gegen die Identiäzierung vorgebra.chten Argumente sind m. E.
nicht stichhaltig.
^9 Genau so weist II 9, 35 auf ein feierlich geschlossenes Treubündnis',
IV 3, 69 auf das Treuversprechen in der Ehe.
Sitzungsterichte der üeidelb. Akademie, phil.-hist. Kl. 1912. 12. Abh.
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